Ausland

Athen zieht nach Ausschreitungen Bereitschaftspolizei von Ägäisinseln ab

  • Donnerstag, 27. Februar 2020
/picture alliance, ZUMA Press
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Athen – Nach schweren Zusammenstößen zwischen der Polizei und aufgebrachten Einwoh­nern der griechischen Inseln Lesbos und Chios mit Dutzenden Verletzten hat Regierungschef Kyriakos Mitsotakis den Abzug der Bereitschaftspolizei von diesen Inseln angeordnet. Mitso­takis lud zugleich alle Vertreter der Inseln der Nordägäis für heute Abend zu einem Treffen in Athen ein, wie der Staatsrundfunk (ERT) weiter berichtete.

Die Inselbewohner lehnen den Bau neuer Lager für Migranten auf ihren Eilanden ab und fordern, dass alle Migranten nach ihrer Registrierung zum Festland gebracht werden. Inner­halb von zwei Tagen waren bei Zusammenstößen mehr als 50 Einwohner und Polizisten verletzt worden.

Die Polizei setzte massiv Tränengas ein, wütende Einwohner warfen Steine und Brandfla­schen auf Beamte. Polizisten wurden in einem Hotel verprügelt, wo sie untergebracht wa­ren. Zudem wurde vorübergehend eine Kaserne belagert, in der die Bereitschafts­po­lizei untergebracht war, wie örtliche Medien berichteten.

Die Lage in und um die Registrierlager der Inseln ist dramatisch und für die Menschen in­zwischen untragbar. Mehr als 42.000 Migranten harren zum Teil in Zelten und unter Plas­tik­planen aus. Die Camps können eigentlich nur rund 8.000 Menschen aufnehmen.

Die Regierung der bürgerlichen Partei Nea Dimokratia (ND) unter Regierungschef Mitso­ta­kis hat angesichts dieser Zustände das Asylverfahren beschleunigt und will nun neue Registrier- und Abschiebelager öffnen.

dpa

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