Ausland

Aussetzung von Impfkampagnen gefährdet Leben von 80 Millionen Kindern

  • Montag, 25. Mai 2020
/dpa
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Genf − Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef ha­ben wegen der Aussetzung von Impfkampagnen im Zuge der Coronapandemie vor le­bens­be­droh­lichen Folgen für Millionen Kinder gewarnt.

„Erste Analysen deuten darauf hin, dass die Bereitstellung von Routineimpfungen in min­destens 68 Ländern erheblich beeinträchtigt ist und dies wahrscheinlich Auswirkungen auf rund 80 Millionen Kinder im Alter von unter einem Jahr haben wird“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.

Die Pandemie drohe, „lebensrettende Impfprogramme weltweit zu untergraben“, sagte er. Dadurch bestehe die Gefahr, dass dutzende Millionen Kinder − in reichen und armen Län­dern − dem Risiko tödlicher Krankheiten wie Diphtherie, Masern und Lungenentzündung ausgesetzt würden.

Nach Angaben von Unicef wurden im Zuge der Pandemie bereits in 27 Ländern Masern­impfkampagnen sowie in 38 Ländern Polioimpfprogramme ausgesetzt. Grund seien unter anderem die wegen der Coronakrise vorgeschriebenen Abstandsregeln, hieß es.

Zudem sei medizinisches Personal von Impfkampagnen abgezogen und stattdessen für COVID-19-Behandlungen eingesetzt worden. Viele Eltern hätten zudem ihre Kinder auf­grund von Reisebeschränkungen nicht zu Impfstellen bringen können.

afp

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