Bergungsteams suchen in Mexiko weiter nach Überlebenden

Mexiko-Stadt – Trotz ihrer Erschöpfung haben die Bergungsteams in den Erdbebengebieten von Mexiko ihr Rennen gegen die Uhr fortgesetzt. Heute Mittag endeten die 72 Stunden, in denen Verschüttete laut Experten in der Regel noch Überlebenschancen haben. Vor allem in der schwer getroffenen Hauptstadt sorgten Gerüchte für Aufregung, dass schon bald die Räumung der eingestürzten Gebäude mit schwerem Gerät beginnen könnte.
Angesichts von Dutzenden Vermissten in Mexiko-Stadt hofften die Menschen dort auf weitere Wunder – obwohl Bergungskräfte und freiwillige Helfer mehr und mehr Leichen aus den Trümmern bargen und die Zahl der Todesopfer laut Katastrophenschutz auf 286 stieg. Vor eingestürzten Gebäuden baten Menschen die Retter, die 72-stündige „Frist“ zu ignorieren. Angehörige von Vermissten verteilten Flugblätter mit der Aufforderung „Keine schweren Maschinen“. Präsident Enrique Peña Nieto wandte sich schließlich ausdrücklich gegen „falsche Gerüchte“, wonach die Bergungsarbeiten bald eingestellt und die Räumungsarbeiten beginnen sollten. Die Suche nach Vermissten gehe weiter, sagte er.
Allein in Mexiko-Stadt stürzten rund 40 Gebäude ein, tausende Wohnungen wurden beschädigt. Die meisten der Bewohner leben zur Zeit in Notunterkünften, bei Familien, Freunden oder auf der Straße. Viele wissen noch nicht, was die Zukunft für sie bringen wird: Obwohl die Erde in Mexiko häufig bebt, sind nur fünf Prozent der Wohnungen versichert.
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