Ausland

Dänemark streicht Transsexualität von Liste psychischer Krankheiten

  • Montag, 2. Januar 2017

Kopenhagen – Transsexuelle werden seit diesem Jahr in Dänemark nicht mehr als psy­chisch Kranke eingestuft. Zum 1. Januar 2017 strich die Gesundheitsbehörde Trans­sexu­a­lität von der Liste psychischer Leiden. Nach Angaben des Gesundheitsministeri­ums in Kopenhagen ist Dänemark das erste Land weltweit, das diesen Schritt unter­nommen hat.

Viele Transsexuelle hatten die Einordnung als diskriminierend empfunden. Im System sei Transsexualität deshalb nun formell einer anderen Kategorie zugeordnet, erklärte das Mi­nisterium. Das ändere aber nichts an den Behandlungsmöglichkeiten für Men­schen, die sich falsch in ihrem Körper fühlten und lieber zum anderen Geschlecht gehören woll­ten. Um sich einer Geschlechtsumwandlung oder einer Hormonbehandlung unterziehen zu können, müssen Transsexuelle lange, psychologische Untersuchungen mitmachen.

Die LGBT-Gemeinschaft in Dänemark feierte die symbolische Entscheidung. „Das ent­fernt das Stigma, das für Transpersonen im Gesundheitswesen gegolten hat“, sagte der Chef des dänischen LGBT-Landesverbandes Søren Laursen der Nachrichtenagentur Ritzau.

Im internationalen Diagnose-Katalog der Weltgesundheitsorganisation wird Trans­sex­ua­lis­mus derzeit noch als „Störung der Geschlechtsidentität“ eingestuft. Daran gibt es seit Langem Kritik.

dpa

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