Europäische Arzneimittelagentur sieht Pandemie als nicht beendet an

Den Haag – Die Coronapandemie ist nach Einschätzung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) noch nicht vorbei. Zwar sei die Gesamtzahl der Neuinfektionen und Todesfälle in Europa in den vergangenen Wochen zurückgegangen, sagte der EMA-Beauftragte für Impfstrategie, Marco Cavaleri, heute.
Mit dem beginnenden Herbst müsse sich Europa jedoch auf neue Infektionswellen einstellen, wie es sie auch in den beiden vergangenen Wintern gegeben hatte.
US-Präsident Joe Biden hatte die Coronapandemie am Wochenende in einem Interview für in den USA beendet erklärt. Zwar gebe es weiterhin „ein Problem“ mit dem Virus und es verursache „viel Arbeit“, aber die Pandemiephase sei vorüber.
„Wir in Europa betrachten die Pandemie als weiter laufend“, sagte EMA-Mediziner Steffen Thirstrup dagegen gestern. Es sei wichtig, dass die Staaten ihre Coronaimpfprogramme fortsetzten. Die EMA hatte in den vergangenen Wochen drei an die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe zugelassen.
In Deutschland empfahl die Ständige Impfkommission (STIKO) die neuen Vakzine gestern zur Auffrischungsimpfung. Entscheidender als die Wahl des konkreten Impfstoffs ist nach Ansicht der Impfexperten aber, dass sich die Menschen überhaupt impfen und sich insbesondere boostern lassen.
Auch die bisher gängigen mRNA-Impfstoffe können demnach weiterhin eingesetzt werden, weil sie unverändert vor schweren Krankheitsverläufen schützen – auch durch Omikron-Varianten.
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