Hilfswerk: Millionen Kinder in Ukraine brauchen psychische Hilfe

Friedrichsdorf – Nach Angaben des Hilfswerks World Vision verschärft sich die psychische Lage von Millionen Kindern in der Ukraine. Untersuchungen von World Vision in den Kriegsgebieten Cherson, Charkiw und Dnipro ließen darauf schließen, dass in der gesamten Ukraine bis zu 1,5 Millionen Kinder psychisch stark unter den Folgen des Krieges litten oder noch leiden würden, teilte die Organisation heute mit.
Depressionen und Angstzustände seien schon jetzt festzustellen, hieß es vor dem ersten Jahrestag des Ukrainekrieges am kommenden Freitag.
Notwendig sei ein sicherer Zugang für humanitäre Helfer in alle vom Krieg betroffenen Gebiete. Derzeit könnten viele Menschen nicht versorgt werden. Vor allem für Kinder sei diese Situation untragbar, da viele von ihnen dringend psychische und psychosoziale Unterstützung benötigten.
„Aus früheren Krisen wissen wir, dass sich diese Belastungen, wenn den Kindern nicht geholfen wird, zu posttraumatischen Belastungsstörungen und Erkrankungen wie Schizophrenie und bipolaren Störungen ausweiten können“, sagte Ekkehard Forberg von World Vision.
Die Hilfsorganisation unterstützt etwa das Zentrum für psychische und soziale Rehabilitation in Borodyanka nahe Kiew. World Vision ist eigenen Angaben zufolge seit Kriegsbeginn in der Ukraine und in Grenzregionen zusammen mit Partnerorganisationen aktiv.
Bislang hätten allein in der Ukraine 400.000 Kinder und ihre Angehörigen mit psychosozialer Betreuung, Zugang zu Trinkwasser, Lebensmitteln und weiteren Hilfsgütern versorgt werden können. Zudem kümmert sich das Hilfswerk laut Mitteilung um Geflüchtete in den Grenzregionen in Moldawien, Rumänien und Georgien. Dort seien weitere 250.000 Menschen versorgt worden.
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