Maskenpflicht in Bulgarien auch im Freien

Sofia – In Bulgarien ist angesichts stark steigender Coronazahlen das Tragen von Schutzmasken auch im Freien ab morgen wieder Pflicht. Ziel sei es, die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren und das Klinikpersonal zu entlasten, erläuterte Gesundheitsminister Kostadin Angelow gestern. Die bei Kritikern heftig umstrittene Maßnahme soll vorerst bis Ende November gelten.
Lokale und Fitnesscenter bleiben geöffnet, sollen aber auf die Einhaltung der Coronaauflagen kontrolliert werden, sagte der Minister.
Auch in Bulgarien ist die Zahl der Coronaneuinfektionen zuletzt massiv gestiegen. In dem südosteuropäischen Land mit 6,9 Millionen Einwohnern wurde gestern mit 1.024 neuen Coronafällen ein neuer Höchststand verzeichnet. Derzeit sind insgesamt 12.366 Menschen infiziert. Vor einer Woche waren es noch 8.099.
Die angekündigte Maskenpflicht im Freien wurde gestern Abend von Protestlern kritisiert, die seit gut drei Monaten den Rücktritt der bulgarischen Regierung fordern. Auf einer Demonstration im Zentrum der Hauptstadt Sofia wurden Schutzmasken demonstrativ verbrannt.
Seit dem 22. Juni gilt in dem EU-Land Maskenpflicht nur in geschlossenen, gemeinschaftlich genutzten Räumen wie etwa Läden, Banken, Behörden sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Gesundheitsminister Angelow hatte erst am Freitag im Parlament erklärt, dass Bulgarien vorerst auf weitere Coronaschutzmaßnahmen verzichten werde. Regierungschef Boiko Borissow bekräftigte immer wieder mit Rücksicht auf die Wirtschaft, dass es nun keinen neuen Lockdown wie zu Beginn der Coronapandemie geben werde.
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