Meningitis-Ausbruch in Nigeria: Zahl der Toten höher als bekannt
Genf/Abuja – Bei einem Meningitis-Ausbruch in Nigeria sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge seit Jahresbeginn fast 500 Menschen gestorben. Anfang April waren die nigerianischen Behörden noch von 300 Todesfällen infolge von Hirnhautentzündungen ausgegangen. Um die Epidemie unter Kontrolle zu bringen, haben die WHO und internationale Partner bereits 500.000 Impfdosen in das Land gesendet, zusätzliche 820.000 Dosen sind bereits auf dem Weg, wie die WHO erklärte.
Inzwischen gibt es der WHO zufolge 4.637 Meningitis-Verdachtsfälle – deutlich mehr als die 2.500 noch Anfang April gemeldeten Fälle. Besonders betroffen von der Meningitis-C-Epidemie, ausgelöst vom Bakterium Neisseria meningitidis, sind die nördlichen Bundesstaaten Zamfara und Katsina nahe der Grenze zum Niger. Da es im Nachbarland bereits 1.300 Verdachtsfälle gibt, wurden auch dorthin 341.000 Impfdosen geschickt, wie die WHO weiter erklärte.
Neisseria meningitidis kann vor allem bei Kindern, Jugendlichen und immungeschwächten Menschen eine bakterielle Meningitis verursachen. Die Erreger werden durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Infektion lässt sich mit Antibiotika behandeln. Todesfälle in Deutschland sind selten.
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