Ausland

Migrationskrise in der Ägäis spitzt sich zu

  • Montag, 24. Februar 2020
Viele Flüchtlinge haben Unvorstellbares erlebt: wochenlange Fußmärsche, lebensgefährliche Meeresüberquerungen, körperliche und seelische Gewalt, Folter, Verlust der Angehörigen und Freunden. /Ajdin Kamber, stock.adobe.com
/Ajdin Kamber, stock.adobe.com

Athen – Der Streit zwischen der Regierung in Athen und Einwohnern der Ägäisinseln um den Bau neuer Migrantenlager wird immer heftiger. Auf der Insel Lesbos besetzten Be­wohner der Kleinstadt Mantamados vorübergehend die Zufahrtsstraßen zu den Gebieten, wo das neue Lager gebaut werden soll.

Auch auf der Insel Chios patrouillierten Einwohner in einer Region rund 17 Kilometer westlich der Inselhauptstadt – dort soll ein neues Lager für mehr als 5.000 Migranten gebaut werden. Die Einwohner fordern, alle Migranten nach ihrer Registrierung zum Festland zu bringen, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete.

„Wir werden mit allen legalen Mitteln die Öffnung neuer Lager verhindern“, sagte der Bür­germeister der Hauptortschaft der Insel Samos, Giorgos Stantzos. In und um die Registrier­lager dieser Inseln harren mehr als 42.000 Menschen aus.

Die Lager haben eine Aufnahmekapazität für etwa 8.000 Menschen. Täglich setzen im Durch­schnitt mehr als 100 neue Migranten aus der Türkei nach Griechenland über. Dies ergibt sich aus einer Statistik des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR).

Die Regierung der bürgerlichen Partei Nea Dimokratia (ND) unter Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat angesichts dieser Zustände das Asylverfahren beschleunigt und will nun neue Registrier- und Abschiebelager öffnen. Wer kein Asyl bekommt, soll im geschlossenen Teil dieser Lager bis zu seiner Abschiebung in die Türkei bleiben.

dpa

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