Ukraine: Fast 100 Tote bei Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen

Genf – Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei 473 Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen mindestens 98 Menschen gestorben.
Jarno Habicht, WHO-Vertreter in der Ukraine, sprach gestern bei einer Pressekonferenz in einer Videoschalte aus einem Bunker in der ukrainischen Stadt Dnipro von „Verletzungen des Völkerrechts“, die ein Hindernis für die medizinische Versorgung von Menschen während des Krieges darstellten.
Bei den Militärangriffen wurden laut WHO-Daten mindestens weitere 134 Menschen verletzt. Der europäische Regionaldirektor der WHO, Hans Kluge, nannte die Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen „nicht hinnehmbar“.
399 der insgesamt 473 registrierten Angriffe hätten medizinische Einrichtungen betroffen, 139 Mal seien Lagerräume und in 69 Fällen Transportmittel wie Krankenwagen betroffen gewesen. 58 Mal sei medizinisches Personal attackiert worden und 24 Mal Patienten.
WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, das ukrainische Gesundheitssystem sei schwer getroffen, aber nicht zusammengebrochen. Die Einrichtungen hätten es geschafft, Menschen „an den Orten und zu den Zeitpunkten zu versorgen, an denen es am nötigsten ist“.
Tedros fügte aber hinzu, dass kein Gesundheitssystem der Welt unter Kriegsbedingungen die Bevölkerung optimal versorgen könne. Daher fordere die WHO Russland unablässig auf, „diesen Krieg zu beenden“.
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