Vereinte Nationen leisten Soforthilfe für Gazastreifen
Gaza/Tel Aviv – UN-Generalsekretär António Guterres hat bei einem Besuch im palästinensischen Gazastreifen zusätzliche humanitäre Hilfe in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro zugesagt. „Ich bin tief bewegt, heute in Gaza zu sein und unglücklicherweise eine der dramatischsten humanitären Krisen zu erleben, die ich in den vielen Jahren meiner UN-Arbeit gesehen habe“, sagte Guterres heute in Gaza.
Guterres war am Sonntag in Israel eingetroffen. Es ist sein erster Besuch in der Region seit seinem Amtsantritt. Vorgestern hatte er Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu getroffen, gestern den palästinensischen Ministerpräsidenten Rami Hamdallah.
Der Wiederaufbau im Gazastreifen nach dem Gaza-Krieg 2014 geht nach Angaben der UN schleppend voran. Mehr als 2.100 Palästinenser und mehr als 70 Israelis wurden im Sommer 2014 in dem 50-tägigen Krieg nach Angaben beider Seiten getötet. 18.000 Häuser wurden nach Angaben der UN-Nothilfeorganisation Ocha zerstört oder beschädigt.
Von Geberländern wurden Hilfen in Milliardenhöhe für den Wiederaufbau versprochen, davon ist jedoch nur ein Teil eingelöst worden. Die Bewohner leiden seit Jahren unter massiven Stromausfällen, im Durchschnitt hat jeder Haushalt pro Tag nur drei bis vier Stunden Strom. Außerdem ist laut UN der überwiegende Teil des Trinkwassers verschmutzt.
Die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht im Gazastreifen an sich gerissen. Sie wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Israel hat eine Blockade über das Gebiet mit rund zwei Millionen Einwohnern verhängt, die mittlerweile von Ägypten mitgetragen wird.
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