EU fördert Mitochondrienforschung in Göttingen

Göttingen – Der Europäische Forschungsrat (ERC) fördert die Arbeiten von Stefan Jakobs, Forschungsgruppenleiter an der Klinik für Neurologie der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und am Max-Planck-Institut (MPI) für biophysikalische Chemie, mit 2,3 Millionen Euro. Mit der Förderung wollen Jakobs und sein Team Mitochondrien genauer untersuchen.
Mitochondrien besitzen eine glatte äußere und eine stark eingefaltete innere Membran. Diese innere Membran ist für die Funktion der Mitochondrien als Energielieferant entscheidend. Veränderungen dieser inneren Struktur der Mitochondrien beeinflussen direkt die Funktion von Zellen.
Forschungsfragen der Arbeitsgruppe für die kommenden fünf Jahre sind unter anderem, wie die Membraneinstülpungen innerhalb der Mitochondrien entstehen, welche Proteine zusammenarbeiten, um diese Struktur aufrechtzuerhalten, und wie eine veränderte innere Mitochondrienarchitektur zu Krankheiten beiträgt.
„Insbesondere Nerven- und Herzmuskelzellen benötigen viel Energie und reagieren daher sehr empfindlich auf Änderungen ihres Energieniveaus. Erkrankungen des Gehirns, wie Alzheimer oder Parkinson, und Erkrankungen des Herzens können unter anderem mit krankhaft veränderten Mitochondrien in Verbindung gebracht werden“, hieß es aus der Arbeitsgruppe.
Mit ihrer höchstdotierten Forschungsförderung, dem ERC Advanced Grant, fördert die Europäische Union vor allem Grundlagenforscher, die Antworten auf bisher ungelöste Fragen finden wollen, dabei neue Forschungsbereiche erschließen und neue Wissensstandards setzen. Der ERC Advanced Grant gibt etablierten Wissenschaftlern die finanzielle Freiheit und Unabhängigkeit, sich bis zu fünf Jahre auf ihre Forschung zu konzentrieren.
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