Hochschulen fordern Akademisierung der Gesundheitsfachberufe
Idstein/Bochum – Der Bundestag soll die Ausbildung von Gesundheitsfachberufen an Hochschulen zeitnah gesetzlich verankern. Das haben verschiedene Hochschulen, Fachbereichstage und Fachgesellschaften in einem Positionspapier gefordert. Die Unterzeichner befürchten, dass aus terminlichen Gründen die bislang geltenden Modellstudiengänge nicht in reguläre Studiengänge umgewandelt werden. „Damit wäre auf Jahre eine Chance vertan, die Studiengänge weiterzuentwickeln und die Akademisierung weiter voranzutreiben“, warnte Anne Friedrichs, Präsidentin der Hochschule für Gesundheit (hsg).
Hintergrund der Initiative sind die 2009 eingeführten Modellklauseln, die Hochschulen ermöglichen, therapeutische Gesundheitsfachberufe wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie zu unterrichten. Zuvor war die Ausbildung dieser Berufe ausschließlich Berufsfachschulen vorbehalten. Von der hochschulischen Ausbildung der Gesundheitsberufe verspricht sich der Gesetzgeber eine höhere, wissenschaftlich fundierte Qualifikation der Therapeuten und Hebammen und somit eine Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung.
Die Modellklauseln sind bis Ende 2017 befristet. Bis spätestens Mitte 2017 muss der Gesetzgeber darüber entscheiden, ob und wie die Modellstudiengänge in reguläre Studiengänge übergehen sollen. Da sich bislang der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages mit diesem Thema noch nicht befasst hat, befürchten die Hochschulen, dass in dieser Legislaturperiode nicht mehr über die Umwandlung der Modellstudiengänge in reguläre Studiengänge entschieden wird.
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