Millionen für bessere Krebstherapien bei Kindern

Heidelberg – Die Dietmar Hopp Stiftung fördert zwei Projekte am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) mit zusammen rund 21 Millionen Euro. 10,5 Millionen Euro fließen in den Aufbau einer internationalen klinischen Datenplattform. Sie soll die Voraussetzung dafür schaffen, dass Kinder und Jugendliche möglichst schnell von bereits für Erwachsene zugelassenen Krebsmedikamenten profitieren.
„Ziel ist es, über 5.000 molekulargenetische und klinische Datensätze von Kinderkrebserkrankungen und alle, die in Zukunft noch erhoben werden, in einer Art ‚Datendepot‘ zentral zu integrieren, um molekulare Angriffsziele und Parameter zur Vorhersage des Behandlungserfolges mit vorhandenen Medikamenten abzugleichen und auch neue Therapieansätze zu identifizieren“, sagte der Projektleiter David Jones, Abteilungsleiter am KiTZ und am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).
Ärzte und Wissenschaftler könnten anhand der besten Treffer dann die Medikamente für klinische Studien auswählen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Kindern und Jugendlichen helfen. Am Aufbau der neuen klinischen Datenplattform für die Kinderonkologie sind 18 Länder beteiligt.
10,4 Millionen werden zum Ausbau einer Studienzentrale eingesetzt, um neue und nebenwirkungsärmere Therapieansätze so rasch wie möglich in klinischen Studien weiterzuentwickeln. Hintergrund ist, dass laut dem KiTZ im Augenblick selbst vielversprechende Therapieansätze in den meisten Fällen gar nicht erst in einer klinischen Studie geprüft werden.
„Budgetpläne und Dokumente für Behörden und Ethikkommissionen zu erstellen, Studienprotokolle zu entwickeln, präklinische Datenpakete zu generieren und Verträge mit Industriepartnern abzuschließen – allein diese vorbreitenden Schritte dauern Jahre und sind mit sehr hohen Personalkosten verbunden. Dafür haben kinderonkologische Einrichtungen in der Regel kein Budget“, erklärte Olaf Witt, Direktor am KiTZ, Leiter der Klinischen Kooperationseinheit pädiatrische Onkologie am DKFZ und leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Heidelberg.
„Ich hoffe, dass meine finanzielle Unterstützung zu ausgezeichneten Therapieformen führt, damit künftig noch mehr Kinder und Jugendliche geheilt werden können“, erläuterte der Stifter Dietmar Hopp. Das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des DKFZ, des Universitätsklinikums Heidelberg und der Universität Heidelberg.
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