Hochschulen

Millionen für bessere Krebstherapien bei Kindern

  • Dienstag, 31. Januar 2023
/stock.adobe.com
/stock.adobe.com

Heidelberg – Die Dietmar Hopp Stiftung fördert zwei Projekte am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) mit zusammen rund 21 Millionen Euro. 10,5 Millionen Euro fließen in den Aufbau einer internationalen klinischen Datenplattform. Sie soll die Voraussetzung dafür schaffen, dass Kinder und Jugendliche möglichst schnell von bereits für Erwachsene zugelassenen Krebsmedikamenten profitieren.

„Ziel ist es, über 5.000 molekulargenetische und klinische Datensätze von Kinderkrebserkrankungen und alle, die in Zukunft noch erhoben werden, in einer Art ‚Datendepot‘ zentral zu integrieren, um molekulare Angriffs­ziele und Parameter zur Vorhersage des Behandlungserfolges mit vorhandenen Medikamenten abzugleichen und auch neue Therapieansätze zu identifizieren“, sagte der Projektleiter David Jones, Abteilungsleiter am KiTZ und am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ).

Ärzte und Wissenschaftler könnten anhand der besten Treffer dann die Medikamente für klinische Studien aus­wählen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auch Kindern und Jugendlichen helfen. Am Aufbau der neuen klinischen Datenplattform für die Kinderonkologie sind 18 Län­der beteiligt.

10,4 Millionen werden zum Ausbau einer Studienzentrale eingesetzt, um neue und nebenwirkungs­ärmere Therapieansätze so rasch wie möglich in klinischen Studien weiterzuentwickeln. Hintergrund ist, dass laut dem KiTZ im Augenblick selbst vielversprechende Therapieansätze in den meisten Fällen gar nicht erst in einer klinischen Studie geprüft werden.

„Budgetpläne und Dokumente für Behörden und Ethikkommissionen zu erstellen, Studienprotokolle zu entwi­ckeln, präklinische Datenpakete zu generieren und Verträge mit Industriepartnern abzuschließen – allein die­se vorbreitenden Schritte dauern Jahre und sind mit sehr hohen Personalkosten verbunden. Dafür haben kin­der­onkologische Einrichtungen in der Regel kein Budget“, erklärte Olaf Witt, Direktor am KiTZ, Leiter der Kli­nischen Kooperationseinheit pädiatrische Onkologie am DKFZ und leitender Oberarzt am Universitätsklini­kum Heidelberg.

„Ich hoffe, dass meine finanzielle Unterstützung zu ausgezeichneten Thera­pie­formen führt, damit künftig noch mehr Kinder und Jugendliche geheilt werden können“, erläuterte der Stifter Dietmar Hopp. Das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des DKFZ, des Universitäts­klini­kums Heidelberg und der Universität Heidelberg.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung