Neue neurologisch-psychiatrische Post-COVID-Ambulanz in München

München – Das Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München (MPI) hat eine spezielle Post-COVID Ambulanz für Patienten eingerichtet, die eine akute Infektion mit dem Coronavirus überstanden haben, über die akute Phase hinaus aber an verschiedenen Symptomen leiden.
„Auch wenn wir noch nicht genau wissen, wie eine COVID-Erkrankung neuropsychiatrische Symptome auslöst, können wir diagnostisch und therapeutisch helfen“, erläutert die Leiterin der Post-COVID-Ambulanz am MPI, Sandra Nischwitz. Für die Diagnose stünden vor allem Verfahren aus der Neuropsychologie, der Bildgebung, der Liquoranalytik und der Neurophysiologie bereit.
Laut den Münchener Ärzten ist die Fachwelt noch uneins, nach welchem genauen Zeitraum von einem Post-COVID-Syndrom auszugehen sei. „Wenn Beschwerden zwölf Wochen nach Infektion noch bestehen oder neu auftreten, ist die Bezeichnung jedoch unstrittig. Um die 30 Prozent aller Infizierten entwickeln im Rahmen dieses Beschwerdebilds psychiatrisch-neurologische Symptome“, hieß es aus München.
Ob diese durch einen direkten Virusbefall im Zentralen Nervensystem hervorgerufen würden oder durch die den gesamten Körper betreffende Entzündungsreaktion, sei unklar. „Sicher ist, dass es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Schwere der COVID-19-Erkrankung und dem Auftreten von Post-COVID-Syndromen gibt“, so die MPI-Experten.
Zu den Beschwerden gehörten unter anderem Kopfschmerzen, mangelnde Konzentrations- und Gedächtnisfähigkeit, Schlafstörungen oder Depressionen sowie Angststörungen.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: