UKE: Millionenförderung für Schlaganfallforschung

Hamburg – Die Fielmann Förderstiftung und die Thomas von Zastrow Foundation unterstützen in den kommenden drei Jahren Projekte aus der Schlaganfallgrundlagenforschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) mit bis zu 2,75 Millionen Euro.
Das erste Projekt widmet sich der retinalen Ischämie, also einer verminderten Durchblutung der Netzhaut. Arterielle retinale Gefäßverschlüsse gelten als Sonderform eines ischämischen Schlaganfalls und stellen einen Notfall dar.
„Wir haben im Labor ein neues Modell zu Durchblutungsstörungen an der Netzhaut aufgebaut, das mit dieser Förderung weiterentwickelt werden kann“, erläuterte Tim Magnus, Direktor der Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKE. Neben grundlegenden pathophysiologischen Mechanismen könne mit diesem Modell auch die Bedeutung von Entzündungsreaktionen bei Durchblutungsstörungen der Netzhaut untersucht werden.
Das zweite Projekt befasst sich mit der Erforschung von Gefäßentzündungen. Vaskulitiden sind ausgesprochen vielfältig. Im neurologischen Bereich führen sie laut dem UKE insbesondere zu starken Kopfschmerzen und Sehstörungen. Beide Projekte werden von der Fielmann Förderstiftung mit zusammen rund 1,5 Millionen Euro unterstützt.
Das dritte Projekt wird von der Thomas von Zastrow Foundation aus Liechtenstein gefördert. Hierbei geht es um die Entwicklung sogenannter Nanobodies für die Schlaganfalltherapie. Nanobodies sind Antikörperfragmente, die aufgrund ihrer geringen Größe tief ins Gewebe eindringen können.
In dem Projekt soll ein Labormodell entwickelt werden, mit dem verschiedene Zielstrukturen beim Schlaganfall gezielt durch Nanobodies blockiert werden können. Die Förderung der Stiftung beträgt 250.000 Euro pro Jahr und läuft bis zu fünf Jahre.
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