COVID-19: Impfung der Eltern schützt Kleinkinder vor schweren Erkrankungen

Paris – In Frankreich mussten während der Delta- und der ersten Omikronwelle Kleinkinder deutlich seltener im Krankenhaus wegen COVID-19 behandelt werden, wenn ihre Eltern geimpft waren. Dies geht aus einer Analyse in JAMA Network Open (2022; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2022.42295) hervor.
Kinder gelten als wichtige Überträger von Atemwegsinfektionen, die sie von Kitas, Kindergärten und Schulen in die Familien tragen können. Weniger bekannt ist, dass die Infektionswege auch in die andere Richtung funktionieren. Florin Solignac von der Université de Paris-Cité hat jetzt die Daten der PANDOR-Studie ausgewertet, die alle COVID-19-Erkrankungen von Kindern unter 5 Jahren an 60 französischen Kinderkliniken erfasst.
Während der Deltawelle (12. Mai bis 12. Dezember 2021) und der ersten Omikronwelle (20. Dezember 2021 bis 14. Februar 2022) wurden 599 Kinder aufgenommen. Für 208 war der COVID-19-Impfstatus der Eltern bekannt.
Von 163 Kindern unter 5 Jahren wurden 63 während der Deltawelle, 6 während der „Auswaschphase“ der Deltawelle (zwischen dem 13. und 19. Dezember) und 94 während der Omikronwelle aufgenommen. Trotz der in Frankreich hohen Impfquote bei Erwachsenen von bis zu 92 % waren die Eltern der meisten Kinder nicht geimpft.
Solignac ermittelt für die Deltawelle eine Hazard-Ratio von 0,03 (95-%-Konfidenzintervall 0,02-0,06) und für die Omikronwelle eine Hazard-Ratio von 0,21 (0,14-0,33). Eine Impfung der Eltern hätte demnach das Erkrankungsrisiko der Kleinkinder um 93 % beziehungsweise 79 % senken können.
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