Politik

Antibiotikatherapien bei Nutztieren sollen genauer erfasst werden

  • Donnerstag, 29. September 2022
/Indy Studio, stock.adobe.com
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Berlin – Deutschland will künftig Daten über die Antibiotikatherapie bei Nutztieren an die Europäische Arz­neimittelagentur (EMA) übermitteln. Das sieht eine geplante Änderung im Tierarzneimittelgesetz vor, welche eine Verordnung der Europäischen Union (EU) umsetzt.

Diese sieht vor, dass die Mitgliedstaaten ab 2024 jährlich umfassende Daten zur Anwendung von antimikro­biellen Arzneimitteln bei Tieren an die EMA übermitteln müssen. In der ersten Stufe geht es dabei um die Tierarten Rind, Schwein, Huhn und Pute.

Der Gesetzentwurf sieht außerdem Regelungen zur Anwendung von Antibiotika bei diesen Tierarten vor. Die neuen Regelungen dienten der umsichtigen Verwendung von antibiotischen Wirkstoffen. Dies sei für die Be­kämpfung von Resistenzen von zentraler Bedeutung, heißt es im Gesetzentwurf.

Bereits Anfang September hatte die Bundesregierung mitgeteilt, sie sehe keine Notwendigkeit, den Antibio­tikaeinsatz in der Nutztierhaltung gesetzlich zu verbieten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor.

Die komplexe Problematik „Resistenzen“ bedürfe einer umfassenden Betrachtung – einseitige Analysen, die allein dem Antibiotikaeinsatz in der landwirtschaftlichen Tierhaltung eine ursächliche Rolle für die Entste­hung antimikrobieller Resistenzen zuweisen, würden zu kurz greifen, so die Autoren. Resistente Erreger könnten sich unter anderem durch Hygienemängel, Reisen und Handel ausbreiten, heißt es in der Antwort.

hil

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