Politik

Bund und Länder förderten 50.000 Kinderwunsch­behandlungen

  • Freitag, 1. April 2022
/maccc, stockadobecom
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Berlin – Bund und Länder haben 2021 fast 14.000 Kinderwunschbehandlungen finanziell unterstützt. In den vergangenen zehn Jahren seien insgesamt fast 50.000 solcher Behandlungen gefördert worden, teilte Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne) heute mit. Anlass war das zehnjährige Bestehen der Bundesinitiative „Hilfe bei ungewollter Kinderlosigkeit“.

Fast jedes zehnte Paar zwischen 25 und 59 Jahren in Deutschland ist demnach ungewollt kinderlos. „Kinder zu haben, ist für viele Frauen und Männer ein Lebenstraum. Wenn dieser Wunsch nicht in Erfüllung geht, ist das für die Betroffenen eine schwere Belastung, unter der sie teilweise ihr ganzes Leben lang leiden“, sagte Spiegel. Oft ruhe die Hoffnung, schwanger zu werden, auf der reproduktionsmedizinischen Behandlung. „Um diesen Weg zur Familiengründung zu gehen, braucht es aber viel Mut und Kraft“, betonte die Ministerin.

Die Behandlung stelle für die Betroffenen finanziell, körperlich und seelisch eine erhebliche Belastung dar, hieß es weiter. Das Bundesfamilienministerium habe deshalb vor genau zehn Jahren, am 1. April 2012, die Bundesinitiative ins Leben gerufen, um betroffene Paare bei der Behandlung finanziell zu unterstützen. Außerdem würden damit das Angebot der begleitenden psychosozialen Beratung verbessert sowie Ursachen und Folgen ungewollter Kinderlosigkeit durch Aufklärung enttabuisiert.

Spiegel kündigte zudem den Ausbau der Bundesinitiative in den nächsten Jahren an. Dabei solle „eine Unterstützung auch unabhängig von Familienstand und sexueller Identität“ möglich werden. Der Bundeszuschuss für die reproduktionsmedizinische Behandlung wird den Angaben zufolge nur dann gewährt, wenn sich das Bundesland, in dem das Kinderwunschpaar wohnt, durch ein eigenes Förderprogramm beteiligt.

Derzeit kooperieren zwölf Bundesländer: Bayern, Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Die Länder Berlin, Bremen, Rheinland-Pfalz und das Saarland unterstützen bereits auch gleichgeschlechtliche Frauenpaare bei Kinderwunschbehandlung mit Landesmitteln.

kna

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