Corona: Grenzkontrollen in Deutschland verschärft

Berlin – Die Auflagen für den grenzüberschreitenden Reiseverkehr werden immer strenger. Die Bundesregierung verschärfte gestern die Grenzkontrollen und Einreiseregeln, um die grenzüberschreitende Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 weiter einzudämmen.
Für insgesamt fast 30 Länder mit besonders hohen Infektionszahlen oder besonders gefährlichen Virusvarianten gilt nun eine Testpflicht vor der Einreise. Zu diesen Hochrisikogebieten zählen das Nachbarland Tschechien, die Urlaubsländer Portugal, Spanien und Ägypten sowie die USA.
Forderungen nach einer Lockerung oder Aufhebung der Einschränkungen im Inland Mitte Februar stießen am Wochenende kaum auf Widerhall. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Öffnungsdiskussion falsch. Die Bedrohungslage ist noch zu groß“, sagte der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet. Es müsse unbedingt vermieden werden, dass sich eine Mutation in Deutschland ausbreite.
Zuvor hatte der Vizevorsitzende der Unionsbundestagsfraktion, Georg Nüßlein, gefordert, die bestehenden Maßnahmen nach Ende der Befristung bis zum 14. Februar definitiv zu beenden – zumindest wenn nichts unvorhergesehenes passiert. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) plädierte für Lockerungen, wenn es verantwortbar ist.
Zunächst gibt es aber weitere Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Mit der Verschärfung der Einreiseregeln wird das grenzüberschreitende Reisen in Europa noch unattraktiver – was aber politisch auch gewollt ist.
Seit gestern wird nicht nur zwischen „normalen“ Risikogebieten und Länder mit gefährlichen Virusmutationen (Großbritannien, Irland, Südafrika und Brasilien) unterschieden. Es gibt jetzt auch Hochrisikogebiete mit besonders hohem Infektionsgeschehen, für die wie bei den Mutationsgebieten eine Testpflicht vor Einreise gilt.
Die Tests werden nach Angaben des Bundesinnenministeriums an den Flug- und Seehäfen systematisch kontrolliert, in Frankfurt am Main waren gestern 17 Flüge vor allem aus Spanien betroffen. In den Grenzgebieten zu den EU-Nachbarstaaten und der Schweiz werden Einreisende stichprobenartig überprüft – das nennt man Schleierfahndung.
An der deutsch-tschechischen Grenze bildeten sich wegen der neuen Testpflicht teils lange Schlangen. Die deutsche Polizei berichtete am Nachmittag von etwa 500 Menschen am Übergang im bayerischen Schirnding (Landkreis Wunsiedel), an dem eine Teststation eingerichtet wurde.
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