Deutsche Kliniken nehmen COVID-19-Patienten aus den Niederlanden auf

Münster – Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wollen erneut schwerkranke COVID-19-Patienten aus den Niederlanden aufnehmen. Bereits heute oder morgen rechne man mit dem oder den ersten Patienten für die Intensivstation der Universitätsklinik in Münster, sagte eine Sprecherin.
Das Klinikum koordiniert die landesweite Hilfe. Es sei noch nicht absehbar, wann genau wie viele Patienten kämen und in welchen Krankenhäusern man sie intensivmedizinisch versorgen werde. „Das hängt stark von der Entwicklung in den Niederlanden ab, wie man die Lage dort in den Griff bekommt“, so die Sprecherin.
Schon im Frühjahr waren 58 schwerkranke Patienten aus dem Nachbarland in NRW behandelt worden. Nun werden die Intensivbetten in den Niederlanden wieder knapp und NRW will erneut helfen.
Überall im Land seien zahlreiche Kliniken bereit zur Aufnahme, schilderte die Sprecherin. Ende September habe die niederländische Regierung eine entsprechende Anfrage an das NRW-Gesundheitsministerium gerichtet.
Auch in niedersächsischen Kliniken sollen schwerkranke COVID-19-Patienten aus den Niederlanden aufgenommen werden. Dazu sei Kontakt mit dem Nachbarland aufgenommen worden, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums heute in Hannover. Es gebe die grundsätzliche Bereitschaft, den von der zweiten Infektionswelle erheblich stärker getroffenen Niederlanden zu helfen.
Um wie viele Patienten es gehen könnte und welche Kliniken für eine Aufnahme bereitstehen, sei noch nicht geklärt. Etliche Krankenhäuser in der Grenzregion kooperieren ohnehin bereits seit längerem miteinander.
In den Niederlanden steigt die Zahl der an COVID-19 Erkrankten deutlich an, mehr als 1.500 Patienten werden dort bereits stationär behandelt. Das Land verfügt über sieben Intensivbetten pro 100.000 Einwohner, in Deutschland sind es 34 Betten.
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