Deutschland tritt Kigali-Deklaration gegen Tropenkrankheiten bei

Berlin – Deutschland tritt der „Kigali-Deklaration gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten“ bei. Ziel sei ein gemeinsames Vorgehen im Einsatz gegen tropische Krankheiten, teilte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) vorgestern in Berlin mit.
Mit abgestimmten Maßnahmen wie dem Aufbau von Laborkapazitäten sollen die Gesundheitssysteme in betroffenen Ländern bis 2030 so ausgebaut werden, dass diese Krankheiten zurückgedrängt werden.
Beitreten können betroffene tropische Staaten, Unterstützerstaaten wie Deutschland, aber auch Nichtregierungsorganisationen, Stiftungen, Wissenschaft, Unternehmen oder Hilfsorganisationen. Am Sonntag ist der Welttag gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten.
Schulze erklärte dazu, nicht nur Corona, sondern auch Tropenkrankheiten wie die Leishmaniose, Schistosomiasis oder Denguefieber breiteten sich aus. Diese Krankheiten träfen vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten – in ländlichen Gebieten, städtischen Slums und Krisengebieten und vor allem Frauen und Kinder.
„Einige von ihnen treten mittlerweile sogar in Korsika, Madeira, Italien oder auch in Deutschland vermehrt auf.“ Klimawandel, Naturzerstörung und die weltweite Vernetzung führten dazu, dass solche Krankheiten sich auch in den gemäßigteren Klimazonen schnell verbreiten, so die Ministerin.
Weltweit sind laut Bundesregierung rund 1,7 Milliarden Menschen durch zwanzig Krankheiten, die meist als „vernachlässigte Tropenkrankheiten“ (NTD) bezeichnet werden, gefährdet. Alleine das Denguefieber, die in tropischen Regionen noch verbreitete Tollwut und Vergiftungen durch Schlangenbisse kosteten jedes Jahr rund 200.000 Menschenleben.
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