Politik

DPR-Präsidentin warnt vor Pflegenotstand

  • Dienstag, 16. August 2022
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Berlin – Die Präsidentin des Deutschen Pflegerates (DPR), Christine Vogler, warnt vor einem Pflegenotstand. „Viele Heime können bald niemanden mehr aufnehmen, weil die Pflegekräfte fehlen“, sagte Vogler der Bild am Sonntag. „Wenn wir so weitermachen wie bisher, können künftig nur noch Reiche gepflegt werden.“

Vogler prophezeite verheerende Auswirkungen des Pflegemangels: „Wer keine Angehörigen hat, die ihm zur Seite stehen, bekommt dann keine Hilfe. Das fängt beim Toilettengang an und endet bei der Wundversor­gung.“ Eine Gesellschaft, die nicht mehr pflegen könne, sei „keine soziale Gesellschaft mehr“.

Vogler, die den Angaben zufolge als Geschäftsführerin des Berliner Bildungscampus für Gesundheitsberufe für 2.600 Auszubildende verantwortlich ist, forderte: „Pflegekräfte sollten von der Lohnsteuer befreit werden. Sie sollten kostenlos mit Bussen und Bahnen fahren. Sie brauchen mehr Mitsprache. Sie sollten mehr dürfen, zum Beispiel impfen oder beraten.“

Auch die pflegepolitische Sprecherin der FDP-Fraktion, Nicole Westig, verlangte Verbesserungen in der Aus­bildung, wie bundeseinheitliche Ausbildungsstandards sowie mehr Pflegewissenschaft und -forschung. „Auch den Mangel an Pflegepädagogen können wir uns nicht länger leisten.“

Zudem forderte sie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zum Handeln auf: „Bei allen Fragen rund um die Pflege erwarte ich, dass der Gesundheitsminister das Tempo deutlich anzieht und Antworten liefert.“

kna

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