Drei Jahre Coronaforschung und weiter fehlendes Wissen

Hannover – Nach dreijähriger Arbeit des niedersächsischen COVID-19-Forschungsnetzwerks (COFONI) hat Niedersachsens Landeswissenschaftsminister Falko Mohrs mehr neue Erkenntnisse angemahnt.
„Wir brauchen noch mehr Wissen über Long COVID und – insbesondere mit Blick auf die Gesellschaft – die langfristigen Folgen der Coronapandemie“, sagte der SPD-Politiker heute bei einem Treffen des Netzwerks.
„Denn zu befürchten ist, dass nach der Pandemie vor der Pandemie ist.“ Das Forschungsnetzwerk war im Oktober 2020 gegründet worden – mit dem Ziel, die niedersächsischen Kompetenzen in der Pandemieforschung zusammenzuführen.
Die vernetzten Forscherinnen und Forscher hätten früh die Relevanz von Langfristwirkungen der Pandemie erkannt, sagte Mohrs. Das Netzwerk hatte vom Land bisher rund 19 Millionen Euro zur Erforschung der Pandemie und ihrer Langzeitfolgen erhalten.
„Durch die neuen Projekte zur Erforschung der Pandemielangzeitfolgen, die im Sommer 2023 gestartet sind, werden wir jetzt auch Erkenntnisse zu den Langzeitfolgen Long- und Post COVID gewinnen“, sagte Jürgen Wienands, Sprecher des Netzwerks und Forschungsdekan der Universitätsmedizin Göttingen. Damit könne zu einer besseren Versorgung der Betroffenen beigetragen werden.
„Nur durch die enge Verzahnung verschiedener Fachdisziplinen und die Einbindung internationaler Forschung können wir neue Erkenntnisse gewinnen“, betonte der Direktor der Klinik für Pneumologie und Infektiologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, Tobias Welte.
Nach Einschätzung des geschäftsführenden Direktors des Soziologischen Forschungsinstituts Göttingen, Berthold Vogel, werden die gesellschaftlichen Effekte der Pandemie erst allmählich sichtbar – etwa beim Leistungsstand der Schülerinnen und Schüler.
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