Politik

Imvanex: Derzeit Engpässe, Besserung im September

  • Freitag, 12. August 2022
/picture alliance, EPA, CHRISTOPHE PETIT TESSON
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Berlin – Der Impfstoff gegen Affenpocken ist knapp. Besserung ist frühestens Anfang September in Sicht. Da­rauf hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) heute in Berlin vor Journalisten hingewiesen.

Der Minister versicherte, dass Anfang September eine Lieferung von 200.000 Impfdosen von Imvanex gegen Affenpocken in Deutschland erwartet wird. Derzeit gebe es Produktionsengpässe beim Hersteller, sagte Lau­terbach.

Er hoffe, dass man mit den 200.000 Dosen „gut weiterkommen“ werde. „Wir setzen die Impfdosen so gut ein, wie wir können“, versicherte er. Man versuche diese, „zielgerichtet einzusetzen“.

In Berlin werde das zum Beispiel seiner Auffassung nach auch „sehr gut gemacht“. Er würde sich aber freuen, wenn ein Teil der Bundesländer, die weniger betroffen seien, Impfdosen noch an den „Brennpunkt Berlin“ ab­geben würden.

Der Minister wies auch darauf hin, dass Deutschland zu Beginn der Ausbrüche 40.000 Dosen direkt beim Her­steller gekauft habe. 5.000 Dosen seien aus dem Kontingent der Europäischen Union (EU) gekommen. „Kein Land hat einen so hohen Anteil bekommen wie Deutschland“, so Lauterbach. Ganz Europa habe 70.000 Dosen bestellt.

Leif Erik Sander von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie der Charité bestätigte die Imfstoffknappheit. „Wir haben relativ gesehen zu wenig Impfstoff“, sagte er heute in Berlin. Die meisten betroffenen Gruppen seien zurzeit mit einer einmaligen Dosis versorgt.

Er gab aber auch zu bedenken, dass das Vakzin gegen Pocken entwickelt worden sei. Es gebe „keine Daten“, wie gut jemand nach einer oder auch zwei Impfungen gegen Affenpo­cken geschüzt sei. Man arbeite gerade an einer Studie dazu. Das sei aber nicht so einfach, so Sander. Weitere Vorsichtsmaßnahmen seien daher wichtig. Die Zahl der Kontakte sollte limitiert werden.

Erst in dieser Woche hat der Bund weitere 4.800 Dosen an Impfstoff an die Bundesländer ausgeliefert. Den Impfstoff sollten die Länder erhalten, die derzeit besonders hohe Fallzahlen verzeich­­nen. Berlin erhielt nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit rund 1.900 Impfdosen zusätzlich.

Wie heute aus Nordrhein-Westfalen (NRW), dem zweiten Hotspot in Deutschland, mitgeteilt wurde, erhielt das Bundes­land ebenfalls weitere Vakzindosen – rund 1.300.

Das Land hatte Mitte Juni die ersten rund 7.300 Impfdosen gegen Affenpocken erhalten. Durch eine weitere Lieferung seien bisher insgesamt 8.640 Dosen Impfstoffdo­sen gegen Affenpocken eingegangen, hieß es vom Gesundheitsministerium aus NRW.

Nach Auskunft der impfenden Stellen wurden demnach bis Ende Juli 1.798 Affenpockenimpfungen verab­reicht. Das sind 61,6 Prozent der bis Ende Juli gelieferten Dosen. Eine erneute Erhebung soll Anfang Sep­tember für den Monat August erfolgen.

may/cmk

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