Koalition von CDU und SPD in Berlin steht

Berlin – Zweieinhalb Monate nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus steht die künftige schwarz-rote Koalition in der Hauptstadt. Nach der SPD billigte gestern auch die CDU auf einem Parteitag den gemeinsamen Koalitionsvertrag.
Die 275 Delegierten votierten per Handzeichen nach Parteiangaben einstimmig für den Vertrag. Der Parteichef und designierte Regierende Bürgermeister Kai Wegner bedankte sich im Anschluss „für diese großartige Zustimmung“. Der 50-Jährige warb zuvor in einer Rede für das Bündnis und nannte die geplante Koalition dabei eine „Vernunftehe“.
Die SPD hatte bereits am vergangenen Sonntag den Weg für das Bündnis frei gemacht, allerdings mit knapper Mehrheit. In einer Mitgliederbefragung stimmten 54,3 Prozent für den Vertrag. Die SPD-Vorsitzende und scheidende Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sprach trotzdem von „einem klaren Ergebnis, einer klaren Mehrheit“.
Morgen wollen die Spitzen des neuen Regierungsbündnisses den Koalitionsvertrag unterzeichnen. Am Tag darauf soll Wegner im Abgeordnetenhaus – die CDU stellt hier 52 von 159 Abgeordneten, die SPD 34 – zum neuen Regierungschef gewählt werden und Giffey nach nur anderthalb Jahren in dem Amt ablösen.
Giffey soll dann als Senatsmitglied Teil der neuen Regierung werden, voraussichtlich als Wirtschaftssenatorin. Insgesamt wollen beide Parteien gleichberechtigt fünf Senatorinnen und Senatoren stellen.
Die Christdemokraten gaben ihre Kandidaten ihm Anschluss an die Abstimmung über den Koalitionsvertrag bekannt. Als Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ist die stellvertretende Vorsitzende des CDU-Landesverbands und Hauptgeschäftsführerin des regionalen Arbeitgeberverbands Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg, Manja Schreiner, vorgesehen.
Auch die Sozialdemokraten gaben gestern ihr Senatsteam bekannt. Senatorin für Arbeit und Soziales soll die bisherige parlamentarische Staatssekretärin im Bundesbauministerium, Cansel Kiziltepe, werden. Als Senatorin für Wissenschaft und Gesundheit ist Ina Czyborra, langjährige Abgeordnete im Berliner Landesparlament, vorgesehen.
Die Christdemokraten gewannen die Wahl vom 12. Februar mit 28,2 Prozent deutlich. Die SPD landete mit 18,4 Prozent auf dem zweiten Platz – mit einem Vorsprung von nur 53 Stimmen vor den Grünen. Die CDU sondierte anschließend mit beiden Parteien und entschied sich dann für Koalitionsverhandlungen mit der SPD. Bislang regierte in der Hauptstadt eine Koalition aus SPD, Grünen und Linkspartei.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: