ME/CFS erneut Thema im Gesundheitsausschuss

Berlin – Zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen hat sich der Gesundheitsausschuss des Bundestags mit der Erkrankung Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) befasst. Die Fraktionen waren sich heute einig, dass den Betroffenen in ihrer schwierigen Lage geholfen werden müsse, teilte der Bundestag heute mit.
Dazu beitragen sollten demnach mehr Forschungsmittel und eine bessere Versorgungsinfrastruktur. In der Ausschussberatung machten alle Fraktionen nach Angaben des Parlaments deutlich, dass an konkreten Verbesserungen der Versorgung weiter gearbeitet werden müsse.
Der Antrag der Unionsfraktion, der Anlass für die Beratungen gewesen ist und 15 konkrete Maßnahmen vorgesehen hat, wurde allerdings mit der Mehrheit der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP abgelehnt. Neben der Union stimmten auch Linke und AfD für den Antrag.
Darin heißt es, die Versorgungslage der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen sei von Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit geprägt. ME/CFS schränke die Lebensqualität der Betroffenen stark ein. Oft seien die Patienten auf Pflege durch Angehörige angewiesen.
Daher solle der Bundestag eine Reihe von Maßnahmen beschließen, um die Lage der Betroffenen zu verbessern. Zu den 15 Punkten, die die Union vorgeschlagen hat, gehört es etwa, den Aufbau von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen für ME/CFS finanziell und strukturell zu fördern.
Darüber hinaus schlagen CDU und CSU vor, eine zentrale Koordinationsstelle und Taskforces – beispielsweise im Rahmen der Patientenbeauftragten der Bundesländer – aufzubauen sowie ein dauerhaftes Budget in den Haushalten des Bundesministeriums für Gesundheit und des Forschungsministeriums zu integrieren. Das solle „die Voraussetzung für qualitativ hochwertige und damit erfolgsversprechende Forschung ermöglichen“.
In den kommenden Haushaltsentwürfen sollte ME/CFS auch über die Forschung hinaus finanziell gefördert werden, um beispielsweise telefonische Beratungsstellen für Betroffene, Angehörige und medizinisches Fachpersonal aufzubauen, heißt es im Antrag.
Dieser sah auch eine sofortige breitenwirksame Aufklärungskampagne im Rahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Aufnahme von ME/CFS in die ambulante spezialfachärztliche Versorgung, in Disease-Management-Programme (DMP) und den Ausbau von Rehaangeboten sowie der Forschung vor.
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