Mehr als 60.000 Menschen ohne Krankenversicherung

Berlin – In Deutschland leben rund 61.000 Menschen ohne Krankenversicherungsschutz – Menschen ohne Papiere nicht eingerechnet. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion im Bundestag hervor.
„Die konkreten Ursachen dafür, dass Personen über keinen Krankenversicherungsschutz verfügen, sind sehr heterogen. Im Wesentlichen nehmen die Betroffenen die Möglichkeit, einen Zugang zu einer Krankenversicherung zu erhalten, häufig selbst nicht wahr“, heißt es in der Antwort der Bundesregierung.
Bei EU-Bürgern aus Osteuropa und Südosteuropa sei es oft problematisch, den Krankenversicherungsschutz zu klären, zum Teil, weil dieser auch in ihrem Heimatland unklar sei. „Die Fragen zur Krankenversicherung werden alle vier Jahre erhoben. Die nächste Erhebung erfolgt für das Berichtsjahr 2023“, informiert die Bundesregierung.
Der Bundesregierung liegen nach eigenen Angaben keine Informationen darüber vor, wie viele niedergelassene Ärzte beziehungsweise wie viele Arztpraxen Patienten ohne Nachweis eines Versicherungsschutzes behandeln. Sie weist daraufhin, dass Ärzte bei einer akuten Erkrankung berufsrechtlich zur Behandlung verpflichtet sind, auch wenn die erkrankte Person keinen Versicherungsschutz nachweisen kann.
„Eine Verschleppung von Krankheiten oder Verletzungen kann grundsätzlich zu Folgeschäden führen, etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall, oder bei Diabetes mellitus“, schreiben die Autoren der Antwort auf die Kleine Anfrage. Zur Häufigkeit oder den Ursachen für die Verschleppung von Krankheiten sowie über Folgeschäden gebe es aber keine Informationen.
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