166.000 Opioidabhängige in Deutschland

Berlin – In Deutschland leben schätzungsweise rund 166.000 Menschen, die opioidabhängig sind. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Die Gesamtzahl basiert auf einer Studie für das Jahr 2016.
Laut Bunderegierung berichten die Autoren der Studie, dass sich im Vergleich zu früheren Schätzungen bezogen auf die vergangenen 20 Jahre nahezu keine Veränderungen der Anzahl der Menschen mit einer Opioidabhängigkeit in Deutschland zeigen.
Die Auswertung ergab zudem, dass die meisten Opioidabhängigen in Nordrhein-Westfalen (53.851) leben, gefolgt von Baden-Württemberg (21.832) und Niedersachsen (16.794). Bezogen auf die Zahl der Einwohner liegen Bremen mit einer Rate von 5,5 Abhängigen auf 1.000 Einwohner, Hamburg (4,9) und Berlin (3,1) vorne.
Die Substitutionsbehandlung ist nach Ansicht der Fragesteller aus der Linksfraktion eine der effektivsten Möglichkeiten, um das Leben, die Selbstbestimmung und die Teilhabe von opiatabhängigen Menschen zu schützen. Trotzdem seien gerade im ländlichen Bereich nach wie vor große Versorgungslücken zu beklagen.
Neben den ostdeutschen Ländern betreffe dies insbesondere Bayern. Dazu schreibt die Bundesregierung, regionale Lücken bei der Versorgung von opioidabhängigen Menschen mit Substitutionsbehandlungen könnten nur eingeschätzt werden, wenn der entsprechende Bedarf bekannt wäre.
Zu dem Bedarf an Substitutionsbehandlungen von gesetzlich Versicherten sowie von allen anderen Opioidabhängigen liegen der Bundesregierung keine eigenen Informationen vor. Allerdings hat sich die Zahl der bundesweit tätigen substituierenden Ärzte in den vergangenen Jahren von 2.700 (2009) auf 2.585 (2018) verringert.
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