Coronapandemie lässt Diagnostikamarkt rasant wachsen

Berlin – Im Coronajahr 2020 ist der Markt für In-Vitro-Diagnostika (IVD) in Deutschland um 25,9 Prozent gewachsen. „Das Ergebnis stellt eine Rekordmarke für die Diagnostikaindustrie dar und ist auf das enorme Testaufkommen in der Coronapandemie zurückzuführen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Verbandes der Diagnostica-Industrie (VDGH), Ulrich Schmid.
Der Verband ermittelt die Marktdaten auf der Basis von Umsatzerhebungen unter seinen Mitgliedsunternehmen. Danach war die Infektionsdiagnostik der Wachstumstreiber für die Branche: Sie machte im Jahr 2020 mit fast 900 Millionen Euro rund 32 Prozent des gesamten IVD-Marktes aus. Im Vorjahr lag der Anteil bei 10,3 Prozent.
„Seit Beginn der Pandemie stellen mehr als 70 Unternehmen im VDGH coronaassoziierte Produkte zur Verfügung. Die Testindustrie steigerte ihre Produktionen schon in den ersten Monaten der Pandemie um mehr als das Zwanzigfache. Eine breite Palette von Tests unterschiedlicher Technologien ist in kurzer Zeit zur Marktreife entwickelt und in den Verkehr gebracht worden“, sagte Schmid.
Laut dem Verband steigerten auch die Life-Science-Research-Unternehmen ihren Umsatz mit einem Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr beträchtlich. „Die Ausstatter von Forschungslaboren ermöglichen mit ihren Produkten und Technologien die Erforschung des Virus und die Entwicklung von Diagnostika, Impfstoffen und Arzneimitteln. Beide Industrien bedienen einen weltweit explodierenden Bedarf“, hieß es aus dem Verband.
Der VDGH wies aber auch daraufhin, dass 2020 die gesamte Routinediagnostik unter Druck stand. Die entsprechenden Unternehmen verzeichneten Umsatzrückgänge zwischen zwei und 16 Prozent. „Mit der Einschränkung des öffentlichen Lebens ist auch die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen ambulant und stationär spürbar zurückgegangen“, erläuterte Schmid.
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