Vermischtes

Digitale Gesundheitskompetenz bei Schülern mangelhaft

  • Donnerstag, 27. April 2023
/olly, stock.adobe.com
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Berlin – Mehr als die Hälfte der Schüler zwischen neun und 18 Jahren bescheinigt sich eine mangelhafte digitale Gesundheitskompetenz. Auch 42 Prozent der Lehrer empfinden sich selbst als wenig informiert beim Umgang mit Gesundheitsinformationen im Internet. Das berichtet die Barmer zu einer gemeinsamen Studie mit der Technischen Universität München und der Hochschule Fulda.

Demnach haben Schüler am meisten Probleme im Umgang mit personenbezogenen Daten und mit der Bewertung der Verlässlichkeit und Qualität von Gesundheitsinformationen. Der Umgang mit Smartphones oder Tablets fällt ihnen hingegen leichter. Mit zunehmendem Alter der Heranwachsenden steigt die digitale Gesundheitskompetenz.

Lehrer hadern vor allem mit dem Datenschutz, der Bestimmung der Alltagsrelevanz und der Bewertung der Qualität der Gesundheitsinformationen im Internet. Rund die Hälfte der Schüler gab an, in den Schulen kaum oder gar keine digitale Gesundheitskompetenz zu erlernen.

„Digitale Gesundheitskompetenz entscheidet mit darüber, ob wir gesund leben, Risiken für die Gesundheit vermeiden und Verhaltensweisen stärken, die der Gesundheit gut tun“, erklärte der Barmer-Vorstandsvorsit­zende Christoph Straub.

Die Fülle an digital bereitgestellten Informationen vermehre sich geradezu explo­sionsartig, fügte er hinzu. Selbst bei spezifischen Suchbegriffen sei die schiere Masse an Informationen ein Problem. Hinzu komme die Frage, inwieweit die Suchergebnisse korrekte Informationen wiedergäben, erklärte Straub.

„Die Ergebnisse der repräsentativen Befragung zur digitalen Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern im Alter von neun bis 18 Jahren sind ernüchternd“, ergänzte Orkan Okan von der Technischen Universität München. Besonders wenig Kompetenz bescheinigten sich Heranwachsende aus Bayern, Hessen und Sachsen-Anhalt.

Es bestehe großer Handlungsbedarf, erklärte Kevin Dadaczynski von der Hochschule Fulda. Er forderte, das Thema mit an den Schulen bereits etablierten Themen sinnvoll zu verbinden. Als Beispiel nannte er die Medienkompetenzbildung, die in den Ländern verbindlich geregelt sei.

Für die Untersuchung wurden zwischen September und Dezember rund 1.450 Schüler zwischen neun und 18 Jahren sowie fast 1.200 Lehrer befragt.

afp

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