Vermischtes

Genderaspekte in der Diabetesberatung zu wenig berücksichtigt

  • Mittwoch, 2. Juni 2021

Berlin – In der Beratung von Patienten mit Diabetes spielt das Geschlecht nur eine untergeordnete Rolle, obwohl der weibliche Monatszyklus, die Pubertät, Schwangerschaft oder die Menopause große Auswirkun­gen auch auf den Zuckerspiegel haben können.

Das kritisiert der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD). „Es exis­tieren zu diesem Thema kaum Daten oder Studien. Auch gibt es nur wenige Experten, die sich mit diesen hormonellen Zusammenhängen sehr gut auskennen“, meint dessen Vorsitzende Nicola Haller. Doch gerade weibliche Jugendliche mit Diabetes Typ 1 hätten häufig mit stärkeren Blutzuckerschwankungen und zu­gleich einem Prämenstruellen Syndrom (PMS) zu kämpfen.

Bei PMS handelt es sich um komplexe körperliche und emotionale Beschwerden im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus, die vier bis vierzehn Tage vor dem Eintreten der Regelblutung auftreten können und mit Beginn der Regel aufhören. Hier sei es wichtig, den Bedarf an Insulin genauer anzupassen.

„Diabetespatientinnen müssen deshalb individueller beraten und begleitet werden“, sagt auch Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des VDBD. „Eine frauenspezifische Beratung und Behandlung von Frauen mit Diabetes, die auch den weiblichen Hormonzyklus und mögliche Hormonschwankungen berücksichtigen, könnten möglichen Problemen bei der Diabetestherapie entgegenwirken“, betont sie.

Der VDBD setze sich daher für eine entsprechende Diabetesberatung in bestimmten Lebenssituationen ein.

hil

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