Mehr Wiederbelebungen durch Pflegepersonal in Kliniken

Nürnberg – Gezielte Schulungen des Krankenhauspersonals haben dazu beigetragen, dass der Anteil der Reanimationen vor dem Eintreffen des Notfall- oder Reanimationsteams angestiegen ist. Dies zeigt der neue Jahresbericht 2023 des Deutschen Reanimationsregisters zur innerklinischen Reanimation.
Demnach begann das Pflegepersonal in 91,1 Prozent der Fälle, in denen Patientinnen und Patienten reanimationspflichtig geworden waren, selbst mit den Wiederbelebungsmaßnahmen.
„Noch vor fünf Jahren, im Jahresbericht 2019, lagen wir hier bei 78,6 Prozent“, sagte Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher des Organisationskomitees des Reanimationsregisters und Sprecher der Sektion Notfallmedizin der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI).
Berufsgruppenübergreifende Fortbildungsmaßnahmen hätten dazu beigetragen, dass die Zahl in den vergangenen Jahren stetig erhöht worden sei. Trotz der positiven Entwicklungen besteht der DGAI zufolge aber weiterhin Verbesserungsbedarf.
Während der Reanimationsmaßnahmen erlangten demnach weiterhin rund 60 Prozent der Patienten einen Spontankreislauf wieder. 19 Prozent konnten nach innerklinischen Reanimationsmaßnahmen lebend entlassen werden.
„Generell gilt es, wenn möglich, Herz-Kreislauf-Stillstände zu verhindern“, betonte Jan Wnent, Sprecher des Arbeitskreises Notfallmedizin der DGAI und Mitautor des Jahresberichts. „Kommt es dennoch zu Reanimationsmaßnahmen, muss jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter in der Klinik wissen, was zu tun ist“.
Das Durchschnittsalter der reanimationspflichtigen Patienten im innerklinischen Bereich lag 2023 bei 72,7 Jahren. Mehr als ein Drittel (35,9 Prozent) war über 80 Jahre alt.
Etwa zwei Drittel (64,7 Prozent) der reanimierten Patienten war männlich. In zwei Dritteln der Fälle wurden Herz-Kreislauf-Stillstände durch das Pflegepersonal oder andere Personen beobachtet, sodass ein schnelles Eingreifen möglich war.
Der aktuelle Jahresbericht zur innerklinischen Reanimation enthält Daten zur Entwicklung der Reanimationsversorgung in deutschen Kliniken im Jahr 2023. Er beruht auf 5.783 Datensätzen von Patienten aus 178 deutschen Kliniken. Die 45 Referenzstandorte aus dem Jahr 2023 umfassen 1.907 Patienten. Die in diesem Text angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Referenzwerte.
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