Vermischtes

Patentabläufe: 1,9 Milliarden Euro Umsatz für generischen Markt

  • Freitag, 4. Februar 2022
/Robert Kneschke, stock.adobe.com
/Robert Kneschke, stock.adobe.com

Waldems-Esch – 2022 verlieren in Deutschland 31 pharmazeutische Substanzen ihren Grundpatent­schutz. Das bedeutet, es wird ein Umsatzvolumen von knapp 1,9 Milliarden Euro für den generischen Markt frei. Darauf hat der Informationsdienstleister Insight Health hingewiesen.

Der Ausblick für das Jahr 2023 zeigt nach heutigem Stand dagegen lediglich ein freiwerdendes Umsatz­volumen von 481 Millionen Euro – und somit ein vergleichsweise geringes Potenzial für den generischen Markt.

Besonders bemerkenswert ist laut Insight Health, dass trotz der hohen Zahl der aus dem Grundpatent­schutz laufenden Arzneimittel (ohne Impfstoffe) allein die fünf umsatzstärksten Substanzen über 1,5 Milliarden Euro des Umsatzes auf sich vereinen.

So erzielte beispielsweise allein das Krebsmedikament Lenalidomid im vergangenen Jahr einen Umsatz von fast 673 Millionen Euro. Das sind rund 11 Prozent mehr als noch 2020. Für die Substanz sind bereits auf nationaler wie auch internationaler Ebene erste Generika zugelassen.

Insgesamt befinden sich in der Gruppe der antineoplastischen und immunmodulierenden Substanzen (ATC L01) vier Medikamente mit ablaufendem Patentschutz.

Zudem fallen 2022 auch auffällig viele Substanzen im Bereich der Ophthalmika (ATC S01) aus dem Grundpatentschutz. Ganze fünf Arzneimittel sind hier zu finden, die ein Umsatzvolumen von rund 381 Millionen Euro ausmachen.

Mit dabei ist auch das Biopharmazeutikum Ranibizumab, das mit 344 Millionen Euro den zweiten Platz der umsatzstärksten Substanzen belegt. Im Vergleich zum Vorjahr konnte es mit gut neun Prozent eben­falls deutlich an Umsatz zulegen. Neben Ranibizumab sind unter den 31 aus dem Grundpatentschutz laufenden Substanzen drei weitere Biologika.

Unter den Antidiabetika (ATC A10) sind ebenfalls drei besonders umsatzstarke Substanzen. Sie setzen zusammen rund 202 Millionen Euro Umsatz frei. Darunter befindet sich Sitagliptin, das mit über 194 Millionen Euro Umsatzanteil nach Beclometason und Formoterol, einer Fixkombination für die inhalative Behandlung von Asthma und COPD, auf Platz vier der umsatzstärksten Substanzen liegt. hil

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung