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Psychotherapeuten veröffentlichen Musterhitze­schutzplan für psychotherapeutische Praxen

  • Mittwoch, 14. Juni 2023
/Paolese, stock.adobe.com
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Berlin – Einen Musterhitzeschutzplan hat die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) gemeinsam mit der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und den Psychologists/Psychotherapists for Future entwickelt. Dieser Hitzeschutzplan soll psychotherapeutischen Praxen als Hilfestellung dienen, Hitzegefahren für Patienten und Mitarbeiter zu reduzieren.

„Hitze bedroht die Psyche auf direkte Weise, indem sich psychische Symptome während Hitzewellen verschlimmern oder neu auftreten können“, erklärte Andrea Benecke, Präsidentin der BPtK. Menschen mit psychischen Erkrankungen bräuchten professionelle Unterstützung dabei, wie sie in den heißen Sommermonaten bestmöglich auf ihre psychische Gesundheit achten können.

Der Musterhitzeschutzplan gliedert sich in fünf Bereiche: Maßnahmen zur Vorbereitung auf den Sommer, Maßnahmen während der Sommermonate (April bis September), Maßnahmen bei Warnstufe 1 (gefühlte Temperatur an zwei folgenden Tagen über 32 °C), Maßnahmen bei Warnstufe 2 (gefühlte Temperatur über 38 °C) sowie Maßnahmen zur mittel- und langfristigen Anpassung. Abgedeckt werden unter anderem Aspekte wie Patienteninformation (insbesondere von Risikogruppen), etwaige Schulungsbedarf sowie bauliche Maßnahmen zum Hitzeschutz

„Mit dem Musterhitzeschutzplan wollen wir unsere psychotherapeutischen Kolleginnen und Kollegen nicht nur für die Bedeutung des Schutzes von Patientinnen und Patienten und Praxispersonal sensibilisieren, sondern ihnen auch praktische Hinweise an die Hand geben, was hierbei vor Ort zu beachten ist“, sagte Sabine Maur, Vizepräsidentin der BPtK.

Der Hitzeschutz in den Praxen sei dabei nur ein Baustein im Umgang mit Hitzeperioden, betonte Nikolaus Melcop, Vizepräsident der BPtK. Notwendig seien umfassende und wirksame Maßnahmen zum Schutz des Klimas in allen Lebensbereichen.

Die BPtK verweist auf Studien, wonach in Hitzeperioden die Inanspruchnahme psychiatrischer Notdienste, die Häufigkeit von Suiziden sowie die Risiken für das Neuauftreten oder die Symptomverschlechterung von Stimmungs- und Angststörungen sowie psychotischen und demenziellen Erkrankungen in der Bevölkerung steigen.

Besonders hitzegefährdete Personengruppen seien Hochaltrige, Menschen mit einer geriatrischen, schizophrenen oder bipolaren Erkrankung, chronisch körperlich Erkrankte sowie Kinder und Jugendliche.

EB/aha

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