Vermischtes

Rund 32.500 Post-COVID-Rehas seit Pandemiebeginn

  • Montag, 31. Juli 2023
/picture alliance, Annette Riedl
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Berlin – In Deutschland haben seit Beginn der Coronapandemie an COVID-19 erkrankte Menschen in 32.500 Fällen spezielle Rehabilitationen wegen Folgeschäden über die Deutsche Rentenversicherung (DRV) durch­lau­fen.

21.000 dieser Rehamaßnahmen erfolgten im vergangenen Jahr, wie die Rentenversicherung heute bestätigte. 2021 waren es demnach 10.000 Rehabilitationen, 2020 rund 1.500. Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) darüber berichtet.

Die Deutsche Rentenversicherung bewertet die Zunahme der Anträge und bereits erfolgten Post-COVID-Rehas positiv, wie ein Sprecher betonte. Damit könne den Betroffenen in wachsendem Maße geholfen werden. Die Rehaangebote trügen dazu bei, sich nach einer Coronainfektion „wieder zu regenerieren und fit zu werden für das Berufs- und Alltagsleben“.

Die Rentenversicherung verweist darauf, dass COVID-19 eine „Krankheit mit vielen Gesichtern“ sei. Langzeit­fol­gen könnten nicht nur bei schweren, intensivmedizinisch behandelten Verläufen auftreten, sondern auch bei leichten bis mittelschweren Erkrankungen.

„Das Beschwerdebild des Post-COVID-Syndroms umfasst zum Beispiel anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung, Herzprobleme, Konzentrationsschwäche sowie Luftnot“, erläuterte die Direktorin der Deutschen Rentenversi­cherung Bund, Brigitte Gross. Auch Depressionen und Ängste seien nicht selten.

Die Deutsche Rentenversicherung verweist darauf, dass eine Post-COVID-Reha wie andere Leistungen von den Betroffenen beantragt werden müsse; dies könne online erfolgen. Da eine Vielzahl an Krankheitsbildern auf­treten könnten, seien die Therapieangebote der Rentenversicherung auf das individuelle Krankheitsbild zuge­schnitten.

Die Entscheidung für eine Reha sei ratsam, „wenn man Konzentrationsschwierigkeiten hat, sich erschöpft fühlt, schon lange arbeitsunfähig und immer noch nicht voll leistungsfähig ist“, betonte Volker Köllner, Ärzt­licher Direktor der Klinik Seehof in Teltow, einer der Rehakliniken in Trägerschaft der Deutschen Rentenver­sicherung.

Die Schwelle, zur Arbeit zurückzukehren, werde ansonsten immer höher. „Daher sollte man nicht zu lange warten“, so Köllner.

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus nannte es „erfreulich, dass inzwischen immer mehr Patienten Zugang zu spezialisierten Versorgungsangeboten im Rehabereich haben“. Die hohe Zahl an Betroffenen verdeutliche auch die volkswirtschaftliche Bedeutung dieser Erkrankung.

Aschenberg-Dugnus verwies zugleich darauf, dass bisher noch zu wenig zu Entstehung und Therapiemöglich­keiten von Long COVID bekannt sei. Daher setze sich die Ampelkoalition neben Schaffung einer bedarfsge­rechten Versorgung auch für den weiteren Ausbau der Forschung ein. Hierfür seien kürzlich weitere 41 Millio­nen Euro freigemacht worden, erklärte die FDP-Gesundheitsexpertin heute.

afp

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