Vermischtes

Sieben Prozent aller Todesfälle wegen COVID-19 als Grundleiden

  • Freitag, 16. Dezember 2022
/domagoj8888, stock.adobe.com
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Wiesbaden – Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent gestiegen. 2021 starben laut Statistischem Bundesamt insgesamt rund 1,02 Millionen Menschen, 2020 hatte das Amt rund 990.000 Verstorbene gezählt.

Wie aus der heute veröffentlichten Todesursachenstatistik hervorgeht, war bei sieben Prozent aller Verstor­benen COVID-19 als ausschlaggebende Todesursache angegeben. An COVID-19 als Grundleiden starben dem­nach 2021 in Deutschland insgesamt 71.331 Menschen, 2020 waren es 39.758 gewesen.

In den Zahlen nicht enthalten sind Fälle, in denen COVID-19 auf dem Totenschein als Begleiterkrankung do­ku­mentiert wurde, wie die Statistiker betonen. Diese Zahlen will das Statistische Bundesamt im Januar 2023 veröffentlichen.

Nach der Leichenschau muss der Arzt eine Todesbescheinigung ausfüllen. Darin werden Personalien, Zeit und Ort des Todes offiziell dokumentiert. Dieser Totenschein enthält einen vertraulichen Teil, in dem die vermu­tete Todesursache eingetragen wird. Dabei wird nach Grundleiden (ausschlaggebende Todesursache), Begleit- oder Folgeerkrankungen und unmittelbarer Todesursache unterschieden.

Die häufigste Todesursache im vergangenen Jahr war – wie auch in den Vorjahren – eine Herz-Kreislauf-Er­krankung. Mit 340.619 Verstorbenen war gut ein Drittel aller Sterbefälle darauf zurückzuführen. An einem Herzinfarkt, der zu dieser Krankheitsgruppe gehört, starben 45.181 Menschen.

Zweithäufigste Todesursache waren – ebenfalls wie in den Vorjahren – Krebserkrankungen: 229.068 Men­schen beziehungsweise 22,4 Prozent aller Verstorbenen erlagen 2021 einem Krebsleiden. Bei Männern waren die bösartigen Neubildungen der Verdauungsorgane beziehungsweise der Atmungsorgane die am häufigsten diagnostizierten Krebsarten.

Frauen waren ebenfalls am häufigsten von einer bösartigen Neubildung der Verdauungsorgane betroffen. Häu­figste Einzeldiagnose bei den Krebserkrankungen von Frauen war jedoch Brustkrebs.

4,2 Prozent oder 43.200 Todesfälle des vergangenen Jahres waren auf eine nicht natürliche Todesursache wie zum Beispiel eine Verletzung oder Vergiftung zurückzuführen. 2020 waren es etwas weniger Fälle gewesen (41.794). 18.183 Menschen kamen durch einen Sturz zu Tode.

Durch einen Suizid beendeten 9.215 Menschen ihr Leben, fast drei Viertel davon waren Männer. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Zahl der Suizide der Statistik zufolge nahezu konstant.

dpa

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