Vermischtes

Stimmung in der Apothekenbranche verdüstert sich

  • Dienstag, 26. September 2023
Im Schaufenster einer Apotheke hängt ein Protestplakat mit der Aufschrift: „ Wir bleiben geschlossen, weil Lauterbach uns Antworten schuldet!“ zum erneuten Protest am 27. September 2023, an dem vermutlich wieder viele Apotheken wegen der systembedingten Unterfinanzierung ab 13 Uhr geschlossen bleiben./picture alliance, SULUPRESS.DE, Torsten Sukrow
Im Schaufenster einer Apotheke hängt ein Protestplakat mit der Aufschrift: „ Wir bleiben geschlossen, weil Lauterbach uns Antworten schuldet!“ zum erneuten Protest am 27. September 2023, an dem vermutlich wieder viele Apotheken wegen der systembedingten Unterfinanzierung ab 13 Uhr geschlossen bleiben./picture alliance, SULUPRESS.DE, Torsten Sukrow

Düsseldorf – Die Stimmung unter den deutschen Apothekern hat sich einer Umfrage zufolge weiter ver­schlechtert. Das zeigte sich heute anlässlich des Deutschen Apothekertages.

„Die Apotheken mühen sich ab, haben dabei aber den Eindruck, dass ihr Einsatz in der Gesundheitspolitik weder ausreichend wahrgenommen, noch sonderlich gewürdigt oder gar angemessen honoriert wird“, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Overwiening.

Der Pessimismus in den Apotheken in Bezug auf die eigene wirtschaftliche Lage und den anhaltenden Nach­wuchs- und Personalmangel habe zuletzt noch einmal deutlich zugenommen, sagte Overwiening gestützt auf eine Umfrage unter 500 Apothekeninhabern.

Rund zwei Drittel (63,6 Prozent) aller Befragten befürchten demnach, dass sich die wirtschaftliche Lage ihrer eigenen Apotheke in den nächsten zwei bis drei Jahren verschlechtert. Für die Branche sehen sogar über 80 Prozent der Befragten düstere Zukunftsperspektiven.

Die Apothekerverbände fordern deshalb eine rasche Erhöhung der Apothekenvergütung um 2,7 Milliarden Euro pro Jahr sowie für die Zukunft eine automatisierte Kopplung des Honorars an die Kostenentwicklung. Der für die Apothekenhonorierung besonders wichtige Festzuschlag auf die per Rezept verordneten Medika­mente sei zuletzt 2013 erhöht worden, begründete Overwiening die Forderung.

Viele Apotheken würden morgen von 13 bis 16 Uhr geschlossen sein, kündigte die ABDA an. Die Apothe­kenteams sollten damit die Möglichkeit erhalten, das Grußwort von Bundesgesundheitsminister Karl Lauter­bach (SPD) anlässlich des Apothekertages und seine Reaktion auf die Branchenforderungen im Internet live zu verfolgen. Die Versorgung soll in dieser Zeit von den Notdienstapotheken sichergestellt werden.

dpa

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