Umfrage: Gewalt gegen Klinikpersonal nimmt zu

Berlin – Beschäftigte in Krankenhäusern sind offenbar immer häufiger von gewalttätigen Übergriffen betroffen. Das geht aus einer Umfrage der Deutsche Krankenhausgesellschaft hervor.
73 Prozent der Krankenhäuser gaben demnach an, dass die Zahl der Übergriffe in den vergangenen fünf Jahren mäßig (53 Prozent) oder deutlich (20 Prozent) gestiegen ist. Nur vier Prozent verzeichneten weniger Gewalt.
Der Dachverband der Krankenhausträger hatte des Deutsche Krankenhausinstitut mit der im April durchgeführten Umfrage beauftragt. 250 Krankenhäuser hatten sich daran beteiligt.
Als eine der Hauptursachen für Gewalt nannten 73 Prozent der Kliniken dabei einen allgemeinen Verlust von Respekt vor dem Krankenhauspersonal. Häufigster Grund ist demnach mit 77 Prozent der etwa durch Alkohol oder Schmerzen beeinflusste Zustand der Patienten.
Krankheitsbedingte Ursachen wie Übergriffe durch demente oder psychisch kranke Patienten nannten 69 Prozent. Und für 40 Prozent der Kliniken zählen lange Wartezeiten mit zu den Hauptursachen.
Der Umfrage zufolge ist in den meisten Krankenhäusern überwiegend der Pflegedienst von körperlicher und verbaler Gewalt betroffen (80 Prozent). Der ärztliche Dienst ist seltener überwiegend betroffen (19 Prozent). In der Hälfte der Kliniken werden Übergriffe häufiger in den Notaufnahmen verübt als auf den Stationen.
87 Prozent der befragten Krankenhäuser gaben an, dass Übergriffe die Mitarbeitenden mindestens gelegentlich belasteten. Zugleich berichtete etwa jede fünfte Klinik, dass Beschäftigte deswegen schon gekündigt hätten.
28 Prozent der befragten Krankenhäuser setzen einen Sicherheitsdienst ein. Mit 93 Prozent sprach sich die überwiegende Mehrheit für höhere Strafen aus, wie sie etwa für Rettungskräfte bereits existieren.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: