Vermischtes

Verband legt Eckpunkte für regionalisierte Gesundheits­versorgung vor

  • Montag, 22. Mai 2023
/vegefox.com, stock.adobe.com
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Berlin – Die Bundesregierung hat angekündigt – unter anderem im Koalitionsvertrag – die regionale Gesund­heitsversorgung zu stärken. Ein Positionspapier, wie das gelingen kann, hat jetzt der Bundesverband Ma­naged Care (BMC) vorgestellt.

Das Papier „Besser regional – Wie die Regionalisierung der Gesundheitsversorgung gelingen kann“ zeigt Start­punkte für eine regionale Gesundheitsversorgung auf, die ohne neue Institutionen und zusätzliche finanzielle Mittel auskommen soll.

„Die Potenziale der Gesunderhaltung und Krankheitsvermeidung sind kaum erschlossen und in seiner jetzti­gen Ausrichtung stößt das System finanziell und personell an seine Grenzen“, heißt es in dem Papier.

Ursache dafür seien nicht mangelnde Ressourcen, sondern der ineffiziente Einsatz der zur Verfügung stehen­den Mittel. Initiativen für neue Versorgungsformen und innovative Wege prallten zu häufig an verkrusteten Strukturen ab, so die Kritik.

Regionalisierung heißt laut BMC auch, die Beteiligten mit neuem Mut und neuen Möglichkeiten auszustatten und so zum wirksamen Handeln zu befähigen. Dies benötige Freiräume und setze voraus, dass Unterschiede zur Regelversorgung und neue, geeignete Organisationsformen bewusst zugelassen würden.

Der Verband umreißt seine Vorstellungen in mehreren Punkten: „Regionalisierung benötigt keine neuen Insti­tutionen. Sie setzt auf freiwillige Zusammenarbeit und das Engagement innovationsfreudiger Partner“, heißt es in dem Papier.

Daher sollten Regionalinitiativen zunächst dort entstehen, wo Zusammenarbeit bereits erfolge oder sich bilde. Die Versorgungspartner sollten dazu möglichst gemeinsam mit Kranken- und Pflegekassen ein Konzept für eine zukunftsgerichtete Gesundheitsversorgung in ihrer Region entwickeln. Darüber hinaus sei es nötig, neue Wege jenseits der gängigen Systemlogik zu ermöglichen.

Regionen dürften aber nicht im Blindflug starten, so der BMC. Voraussetzung für eine populationsorientierte Versorgung sei daher eine belastbare, ausreichend detaillierte und schnell verfügbare Datengrundlage. Diese ermögliche auch aus der Vielfalt und Pluralität in den Regionen die besten Konzepte zu erkennen.

Der BMC betont, dass Regionalisierung die Versorgung nicht teurer mache. „Sie finanziert sich aus den beste­henden Quellen und fußt auf der wirtschaftlichen Eigenverantwortung der Versorgungspartner in einer Re­gion“, heißt es in den Papier. Wichtig seien aber verlässliche Rahmenbedingungen. Dies betreffe den den gesetzlichen Rahmen und die Ausgestaltung auf der Ebene der Selbstverwaltung.

hil

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