Zahl der Gewaltdelikte in Krankenhäusern gestiegen
Hamburg – In deutschen Krankenhäusern kommt es immer häufiger zu Gewaltdelikten wie Körperverletzung und Raub. Bundesweit stieg die Zahl sogenannter Rohheitsdelikte in medizinischen Einrichtungen zwischen 2019 und 2022 um 20 Prozent auf 6.894 Taten, wie eine heute vom Spiegel veröffentlichte Umfrage bei allen 16 Landeskriminalämtern ergab.
In Berlin liegen bereits Zahlen für 2023 vor. Im vergangenen Jahr stiegen die Gewalttaten in den Krankenhäusern der Hauptstadt um 51 Prozent. Das Saarland verzeichnete einen Zuwachs um 67 Prozent, Bremen um 55 Prozent.
In Niedersachsen stieg die Zahl um 46 Prozent auf 559 Taten, in Sachsen-Anhalt um 31 Prozent auf 406 Fälle. In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, stieg die Zahl der Gewalttaten in medizinischen Einrichtungen um 29 Prozent auf 1.571 Delikte.
In fast allen 13 Bundesländern, die seit 2019 Zahlen zu Rohheitsdelikten in Krankenhäusern erheben, ist die Tendenz steigend. Eine Ausnahme bildet nur Bayern. Dort sank die Zahl solcher Straftaten zwischen 2019 und 2022 um elf Prozent.
Nicht alle Bundesländer erheben die Zahlen laut Spiegel einheitlich, und der Tatort wurde nicht immer erfasst. Unklar ist auch, wer Opfer der Straftaten war. Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen weisen Gewalttaten in Krankenhäusern erst seit 2020 gesondert aus und wurden deshalb nicht berücksichtigt.
Zuletzt hatte ein Angriff in Berlin auf das Krankenhauspersonel in der Silvesternacht bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt. Das Sana Klinikums Lichtenberg weitete darauf hin seinen Wachschutz aus. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte den Übergriff verurteilt.
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