Ruf nach Strukturreform für ambulante Operationen

Mannheim – HNO-Ärzte haben Reformen angeregt, damit sie in Zukunft mehr ambulant operieren können. Es komme auf den Willen des Gesetzgebers an, die notwendigen Strukturen zu schaffen, sagte Andree Schwerdtner, Landesvorsitzende des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte (BVHNO).
Außerdem müsse die vertragsärztliche Versorgung für die politisch gewollte Ambulantisierung gestärkt werden. Schwerdtner zufolge gibt es in der HNO-Heilkunde ein großes Potenzial an ambulanten Operateuren.
„Die HNO ist die Fachgruppe mit den meisten Belegärztinnen und -ärzten. Leider wird dieses einst sehr erfolgreiche Kooperationsmodell heute zunehmend behindert, sodass die Anzahl der Belegärzte in den letzten zehn Jahren um mehr als ein Viertel zurückgegangen ist“, sagte er. Schwerdtner begrüßte daher die Pläne der Ampelregierung, neue sektorenübergreifende Modelle einführen zu wollen.
Bis eine derzeit noch stationär erbrachte Operation regelhaft ambulant erfolgen könne, müssen eine ganze Reihe von Voraussetzungen erfüllt sein, erklärte Orlando Guntinas-Lichius, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC). Gefragt sei insbesondere der medizinische Sachverstand der Fachdisziplinen.
„Wir brauchen als Erstes die wissenschaftliche Festlegung der Tatbestände für eine Erweiterung des ambulanten Operationsspektrums.“ Darüber hinaus gehe es um strukturelle Voraussetzungen zur Qualitätssicherung, um die Sicherstellung eines Komplikations- und Notfallmanagements sowie um die Ausgestaltung der Weiterbildung unter den geänderten Bedingungen. Über allen Erwägungen stehe außerdem die Anforderung einer auskömmlichen Finanzierung, so der DGHNO-KHC-Präsident.
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