Politik

SARS-CoV-2-Tests kosteten bisher 800.000 Euro

  • Dienstag, 28. Juli 2020
/v.poth, stockadobecom
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Berlin – Die Coronatests hat die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bis Mitte Juli be­reits 800.000 Euro gekostet. Das geht aus einer Auflistung des Bundesamtes für Soziale Sicherung hervor, das monatlich über die Höhe der Pandemiekosten, die aus dem Ge­sund­heitsfonds finanziert werden, berichtet.

Für die Pandemiekosten im Gesundheitswesen wurden demnach seit Anfang April insge­samt bereit 8,77 Milliarden Euro aus dem Gesundheitsfonds ausgezahlt.

Dazu zählen 7,13 Milliarden Euro für die Einnahmeaus­fälle für Krankenhäuser, 537 Millio­nen Euro für zusätzliche Intensivbetten, 298 Millionen Euro für Ausfälle bei Vorsorge- und Reha-Einrichtungen, 808 Millionen Euro für Heil­mitt­el­­erbringer, 940.000 Euro für Soziale Dienstleister und 800.000 Euro für Coronatests.

Für die Erstattung der Tests gibt es zwei Preise: So kostet ein Test im Rahmen einer Kran­kenbehandlung 39,90 Euro. Über diese Höhe hatten GKV-Spitzenverband und Kassen­ärztli­che Bundesvereinigung (KBV) gestritten.

Eine Einigung gegen die Stimme der Vertragsärzte kam erst vor dem Erweiterten Bewer­tungsausschuss zustande. Die Tests, die das Gesundheitsamt auf Grundlage der Verord­nung des Bundesgesundheitsministeriums anordnet, werden mit 50,50 Euro vergütet.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bekräftigte heute, dass die angekündigten verpflichtenden Tests für Reisende kostenfrei sein sollen. Es sei wichtig, dass Testen „kei­ne Frage des Geldbeutels ist“, schrieb er bei Twitter mit Blick auf Forde­rungen, Touristen selbst zur Kasse zu bitten. Im Gespräch sind auch mögliche Wieder­holungstests ein paar Tage später.

Die FDP forderte, die Reisenden selbst zur Kasse zu bitten. Wer sich Fernreisen außerhalb Europas leisten könne, könne die Tests auch selbst bezahlen, argumentierte FDP-Frakti­onsvize Michael Theurer.

Die SPD forderte, die Kosten für die Pflichttests nicht allein den Krankenkassen aufzubür­den. Die stellvertretenden SPD-Fraktionsvorsitzenden Bärbel Bas und Dirk Wiese riefen Spahn auf, konkrete Pläne für die Umsetzung der Pflicht vorzulegen.

Beide unterstützten die Pläne einer geplante Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebie­ten. Dies sei rechtlich möglich und angemessen. Spahn müsse nun darlegen, wie er dies gemeinsam mit den Ländern umsetzen will.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sprach sich für verpflichtende, kostenfreie Tests für Reiserückkehrer auch aus Nicht-Risikogebieten wie Frankreich, Belgien oder den Niederlanden aus. Diese müssten von der Allgemeinheit bezahlt werden, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Wir können es uns nicht leisten, dass Menschen die Tests nicht machen, weil sie sie nicht bezahlen können.“

bee/dpa/afp

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