Kostenfreie SARS-CoV-2-Tests sind nur für Rückkehrer aus Risikogebieten

Berlin – Kostenfreie SARS-CoV-2-Tests sind nur für Reiserückkehrer aus Risikogebieten möglich. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin heute klargestellt. Sie reagiert damit auf zahlreiche Testanfragen von asymptomatischen Reisenden, die aus anderen Ländern zurückgekehrt waren.
Einen kostenfreien Test in Berliner Arztpraxen können laut KV nur Menschen erhalten, die ihren Wohnsitz in Berlin haben und glaubhaft darlegen können, dass sie sich in Risikogebieten aufgehalten haben. Die telefonische Anmeldung bleibe weiterhin wichtig, betonte die KV.
Voraussichtlich ab Mitte dieser Woche sollen teilnehmende Praxen in Berlin einen Abstrich für Reiserückkehrer anbieten können. Die Kosten für den Abstrich werden vom Land Berlin, der Test selbst von der KV bezahlt.
KV Berlin und der Berliner Senat hatten die kostenfreien Tests für alle symptomfreien Rückkehrer aus Risikogebieten in der vergangenen Woche verkündet. Zuvor hatten die Gesundheitsminister der Länder beschlossen, dass Reiserückkehrer aus Risikogebieten künftig unmittelbar nach der Rückkehr auf SARS-CoV-2 getestet werden sollten.
Eine rechtliche Verpflichtung für einen Coronatest nach Rückkehr wurde zunächst nicht beschlossen. Wer aus einem Risikoland zurück kommt, ist faktisch allerdings zum Test verpflichtet, will er eine 14-tägige Quarantäne vermeiden. Das hatte auch zu Kritik geführt, weil es eine trügerische Sicherheit geben könnte. Die Tests sollen aber wiederholt werden.
Die Reaktionen der Ärzte waren zumeist positiv. „Es geht darum, die Ausbreitung dieser Infektionskrankheit zu verhindern beziehungsweise einzudämmen“, sagte etwa der Präsident der Ärztekammer Berlin, Günther Jonitz, im RBB-Inforadio. Es gebe keine perfekte Maßnahme, um das Coronavirus einzudämmen. Menschen, die aus Risikogebieten zurückkämen, müssten aber zumindest die Möglichkeit haben, sich unmittelbar testen zu lassen.
Jonitz erklärte im Inforadio: „Ich glaube, dass die meisten sich auch darauf einlassen werden, weil das eine angenehmere Geschichte ist als 14 Tage Quarantäne zu Hause.“ Wie sich das auf Arztpraxen auswirke, werde sich noch zeigen – je nachdem wie viele Menschen sich dort testen lassen.
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