Politik

SPD warnt vor „sozialer Dramatik“ in der Pflege

  • Freitag, 22. März 2024
/Halfpoint, stock.adobe.com
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Düsseldorf – Der Personalmangel in der Pflege führt aus Sicht der SPD-Opposition in Nordrhein-Westfalen „zu einer schweren sozialen Dramatik“. In den nächsten zehn Jahren gingen etwa eine halbe Million Pflegekräfte in Deutschland in Rente und die Pflegebedürftigkeit nehme zu, sagte der SPD-Abgeordnete Thorsten Klute heute in einer Aktuellen Stunde des Düsseldorfer Landtags.

Allein in NRW hätten schon jetzt mehr als 1,2 Millionen Menschen einen Pflegegrad. Klute warf der Landes­regierung vor, nicht angemessen auf die Herausforderungen zu reagieren. Sowohl die Investitionen in die Pfle­geschulen als auch die Investitionskostenförderung für ambulante Pflegedienste seien zu gering, kritisier­te Klute.

Die Bezirksregierungen müssten leistungsfähiger gemacht werden, damit im Ausland erworbene Pflegequa­lifikationen schneller anerkannt werden könnten. Darüber hinaus sollte der Einsatz digitaler Assistenzsysteme in der Pflege gefördert werden, damit Menschen länger selbstständig zu Hause leben könnten.

„Was tun Sie eigentlich, um zu verhindern, dass von den knapp 15.000 Menschen, die im Sommer 2023 den Weg in die Pflegeausbildung gefunden haben, nicht schon wieder mindestens ein Drittel die Ausbildung ab­brechen?“, fragte der SPD-Politiker NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU).

Es sei zwar gut, dass die Ausbildungszahlen im vergangenen Jahr nach einem Einbruch zuvor wieder nach oben gegangen seien, allerdings sei das kein Grund für „Alles-Super-Gerufe“ der Landesregierung.

CDU und Grüne sehen NRW dagegen auf einem guten Weg, um die Pflegeausbildung und die Versorgung zu verbessern. Den Pflege- und Krankenhausschulen seien insgesamt 350 Millionen Euro zur Verfügung gestellt worden, sagte die CDU-Abgeordnete Britta Oellers. Dies sei ein Kraftakt gewesen.

Es sei aber auch wichtig, positiver über Pflege zu sprechen statt „immer nur Untergangsszenarien anzustimmen“. Auch der Grünen-Abgeordnete Mehrdad Mostofizadeh meinte: „In Nordrhein-Westfalen geht es aufwärts in der Pflege.“

dpa

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