Steiner: TI-Finanzierung darf nicht zulasten der Praxen gehen

Berlin – Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat erneut eine kostendeckende Finanzierung der Telematikinfrastruktur (TI) für alle Praxen gefordert.
Die von Politik und Krankenkassen angestrebten Einsparungen dürften nicht zulasten der Vertragsärzte und -psychotherapeuten gehen, warnte KBV-Vorstandsmitglied Sibylle Steiner im Video-Interview.
Zum 1. Juli stellt der Gesetzgeber die Finanzierung der Telematikinfrastruktur auf Monatspauschalen um. KBV und GKV-Spitzenverband sollten die Höhe der Pauschale ursprünglich gemeinsam festlegen. Jedoch hatte die KBV die entsprechenden Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband Anfang des Monats für gescheitert erklärt.
Auch die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) stellte die Verhandlungen ein. Als Hauptgrund führten KBV und KZBV die viel zu geringen Pauschalen an, die die Kassen zahlen wollten.
Steiner warf dem GKV-Spitzenverband im Video vor, „die Erstattungsbeträge auf einem niedrigen Niveau“ deckeln zu wollen, was zu einer einseitigen Belastung der Praxen führen würde.
Angesichts der Tatsache, dass die Praxen durch die Digitalisierung ohnehin schon stark belastet seien und eine Unterfinanzierung der TI die Akzeptanz der Digitalisierung weiter verschlechtern würde, sei dies aus Sicht der KBV nicht akzeptabel.
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