Steinmeier besucht Bahnhofsmission: Hilfseinrichtungen unverzichtbar

Berlin – Eine Woche vor Weihnachten hat sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit Gästen und Mitarbeitern der Berliner Bahnhofsmission getroffen. „Bahnhofsmission – das hat sich nicht erledigt“, sagte Steinmeier heute. Die Hilfseinrichtungen seien heute genauso unverzichtbar, wie sie es vor 125 Jahren bei der Gründung der ersten Einrichtung dieser Art in Deutschland gewesen seien.
Steinmeier sprach von einer „zentralen Anlaufstelle für Menschen in Notlagen“, die ganz besonders intensive Unterstützung benötigten. „Wir bieten niedrigschwellige Hilfen für Menschen in Not, unabhängig von Nationalität, Religionszugehörigkeit, Hautfarbe und Geschlecht“, sagte ein Mitarbeiter am Berliner Hauptbahnhof. Bedürftige erhielten beispielsweise eine warme Mahlzeit, eine Tasse Tee oder eine heiße Dusche.
Etwa zwei Millionen Gäste zählen die Bahnhofsmissionen laut eigener Angaben jedes Jahr in Deutschland. Mehr als die Hälfte soll in sozialen Schwierigkeiten sein, wozu unter anderem Armut, Einsamkeit, Schulden und Suchtprobleme gehören. „Darüber hinaus leisten die Bahnhofsmissionen jährlich ca. 350 000 Reisehilfen“, teilte eine Sprecherin mit. Sie helfen demnach Bedürftigen beim Ein-, Aus- und Umsteigen und bieten zudem mit dem „Kids on Tour“-Programm einen Kinderbegleitdienst an.
Es sei erfreulich, dass Menschen in den Hilfseinrichtungen dabei geholfen werden kann, Obdachlosigkeit hinter sich zu lassen, die Straße zu verlassen und eine eigene Wohnung zu finden, unterstrich des Staatsoberhaupt im Anschluss an seine Gespräche. „Nicht nur an Weihnachten, sondern 365 Tage im Jahr gibt es Anlass, all denjenigen zu danken, die diese Hilfe leisten.“ Bundesweit sind nach Angaben der Bahnhofsmission rund 2.000 Ehrenamtliche und 400 Hauptamtliche an 104 Bahnhöfen im Einsatz.
Für Steinmeier gehören Besuche sozialer Einrichtungen in der Vorweihnachtszeit zur Tradition: Im vergangenen Jahr besuchte er die Wärmestube für Obdachlose in der Berliner Heilig-Kreuz-Kirche, davor – 2017 – die Bahnhofsmission am Bahnhof Zoo.
Auch bei anderen Politikern ist es in der Adventszeit beliebt, die soziale Ader zu zeigen. Schon einen Tag nach Steinmeiers Besuch will Bundesfamilienministerin Franziska Giffey in der Bahnhofsmission am Zoologischen Garten mit anpacken.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: