Politik

Streit um Pflegekammer Niedersachsen dauert an

  • Donnerstag, 21. November 2019
/dpa
/dpa

Hannover – Im anhaltenden Streit um die neu geschaffene Pflegekammer in Niedersach­sen hat Sozialministerin Carola Reimann (SPD) Versäumnisse eingeräumt. „Ja, aus heuti­ger Sicht war es ein Fehler, diese Anschubfinanzierung nicht vorzusehen“, sagte die Mi­nis­terin heute im Landtag in Hannover.

Abgeordnete mehrerer Fraktionen hatten bemängelt, dass das Ministerium der Kammer zum Start keine Anlauffinanzierung gegeben hatte. Zugleich gebe es seit inzwischen ei­nem Jahr Widersprüche und Streit um Beitragsbescheide und Mahnungen, die die Pflege­kammer an Pflegekräfte verschickt hat.

Keine Einigkeit gibt es im Landtag, ob die Pflegekammer in ihrer heutigen Form weiter­ge­führt werden soll. Im Frühsommer soll eine Evaluation eines Wirtschaftsprüfungs­unter­nehmens vorliegen, die vom Ministerium in Auftrag gegeben wurde.

Die Grünen-Frakti­onsvorsitzende Anja Piel warb dafür, der Kammer eine Chance zu ge­ben, die Anschubfi­nan­zierung nachzuholen und zunächst auf Pflichtbeiträge zu verzich­ten. „Wenn die Kammer gute Arbeit leistet, wird auch die Akzeptanz steigen.“

Der CDU-Abgeordnete Volker Meyer plädierte indes für eine freiwillige Organisation mit freiwilligen Beiträgen, die Kammer könne das verspielte Vertrauen nicht mehr zurückge­winnen.

FDP-Fraktionschef Stefan Birkner warb für einen Neustart der Kammer ohne Mitglieds­zwang und mit öffentlicher Finanzierung. Wenn an zwei Drittel der Mitglieder Mahnbe­scheide verschickt werden müssten, sei eine Akzeptanz nicht gegeben. Die Pflegekammer ist ähnlich wie die Ärzte- oder Handwerkskammer eine berufsständige Selbstverwaltung.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung