Südkorea meldet stärksten Anstieg der Coronazahlen seit März

Seoul – Südkorea hat heute den stärksten Anstieg der Coronainfektionsfälle seit März gemeldet. Die Behörden registrierten 583 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. In den Wochen zuvor waren täglich nur jeweils zwischen 100 und 300 neue Fälle pro Tag gemeldet worden.
Die jüngsten Fälle gehen nach Behördenangaben vor allem auf Ansteckungsherde in Büros, Schulen, Fitnessstudios und beim Militär im Großraum Seoul zurück.
Die neuen Zahlen weckten Ängste vor einer weiteren Coronawelle. „Wir befinden uns jetzt in einer Situation, in der es überall zu Virenausbrüchen kommen kann“, warnte Gesundheitsminister Park Neung Hoo. Die Regierung verschärfte deshalb diese Woche die Coronabeschränkungen in der Hauptstadt Seoul und den umliegenden Regionen.
Nachtclubs und Bars mussten schließen, auf Hochzeiten und Beerdigungen sind nur noch 100 Gäste zugelassen. Cafés dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten, und Restaurants dürfen ab 21.00 Uhr keine Gäste mehr empfangen.
Insgesamt haben sich in Südkorea seit Pandemiebeginn mehr als 32.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Südkorea war zu Beginn der Pandemie besonders stark betroffen, konnte die Ausbreitung des Virus aber mit einem strikten Nachverfolgungs- und Testprogramm rasch eindämmen.
Anders als viele europäische Länder musste das Land nie einen strikten Lockdown verhängen. Südkorea wurde deshalb unter anderem von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Vorbild im Umgang mit der Pandemie bezeichnet.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: