Politik

Südwesten beteiligt sich an Stiftung für Psychiatrie-Opfer

  • Freitag, 11. November 2016

Stuttgart – Wer als Minderjähriger in Behindertenheimen oder Psychiatrien gequält und ausgebeutet wurde, kann auf finanzielle Entschädigung hoffen. Baden-Württemberg be­teiligt sich an der länderübergreifenden Stiftung „Anerkennung und Hilfe“, die zum 1.
Ja­­nuar eingerichtet werden soll, teilte Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) heute in Stuttgart mit. Das Land werde sich an dem Fonds bis Ende 2021 mit rund 7,8 Millionen Euro beteiligen.

Schätzungen zufolge geht es um knapp 100.000 Betroffene, die eine einmalige Pau­scha­le von 9.000 Euro erhalten sollen. Wer im Heim ohne Bezahlung arbeiten musste, erhält zusätzlich bis zu 5.000 Euro für entgangene Rentenansprüche.

Die Stiftung wird gemeinsam von Bund, Ländern und Kirchen eingerichtet. Bis Ende 2019 sollen Betroffe­ne dort ihre Ansprüche anmelden können. Dabei handelt es sich um Menschen, die als Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen der Psychiatrie und der Behinder­ten­hilfe untergebracht waren und dort Opfer von körperlicher, oft auch sexueller Gewalt geworden sind.

Wie viele Menschen im Südwesten betroffen sind, ist nicht genau bekannt. Lucha sagte weiter, aus Gesprächen mit Betroffenen wisse er, dass es ihnen besonders auf die Chance ankomme, mit jemanden offen über die damaligen Geschehnisse in den Ein­rich­tungen sprechen zu können.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung